Syphilis und Auge : nach eigenen Beobachtungen / von Dr. Alexander.

  • Alexander, Louis.
Date:
1889 [i.e. 1888-1889]
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Credit: Syphilis und Auge : nach eigenen Beobachtungen / von Dr. Alexander. Source: Wellcome Collection.

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    nicht; er soll später nach Amerika gegangen und daselbst ver- schollen sein. Der zweite Fall eines ulcerirenden Grumma beobachtete ich vor 5 Jahren an den Lidern eines jungen Holländers. Die voraus- gegangenen Krankheitserscheinungen, wie die vielfachen antiluetischen Kuren, denen Patient sich schon unterzogen hatte, liessen an derKatur des Augenleidens, wegen dessen er in meine Behandlung trat, keinen Zweifel. An beiden rechtsseitigen Augenlidern zeigten sich schmerz- lose, unter der Haut wenig bewegliche, kleine, harte Tumoren, von denen das des oberen Lides sich in ein schmutzig aussehendes, wenig Secret absonderndes Ulcus umgewandelt hatte und bis zum freien Rande und dem Cilien tragenden Boden vorgedrungen war, während das des unteren Lides noch eine intakte, nicht geschwürige Bedeckung zeigte; ausserdem war auch hier Schwellung der Drüsen, sowie Auf- treibung einiger Rippen und des Brustbeines vorhanden. Das dem unteren Lide angehörige Gumma gelangte zur Resorption, ohne dass es sich zum Ulcus umgewandelt hätte, während die Ulceration des oberen Lides noch längere Zeit hindurch an Ausdehnung zunahm, schliesslich indessen ebenfalls mit weisser, strahliger Karbe heilte. Die Literatur ist nicht arm an derartigen gummösen Geschwülsten und Geschwüren der Lider. So beschreibt BulU^) einen Roth- kehlchenei grossen schmerzhaften Lidtumor, der 3 Jahre nach dem ersten Erscheinen der Primär- und Sekundärperiode entstanden war. Karkiewicz-Jodko^^) beobachtete einen syph. Tumor am Augenlide, welcher rasch zerfiel und mit dem Typus eines syph. Geschwüres Haut, Schleimhaut und Knorpel ulcerirte. Julius- ber ger beschreibt das wiederholte Auftreten gummöser Geschwüre der unteren Augenlider, von denen es anfänglich schwer zu ent- scheiden war, ob es sich um Primäraffect oder um gummöse Erkrankung gehandelt hatte. Mittasch berichtet in seiner schon erwähnten Dissertaftion des Genaueren über ein aus einem zerfallenden Gumma hervorgegangenes syph. Geschwür, das bei einer 20 Jahre früher inficirten 50jährigen Person zur Beobachtung gelangte und von anderer Seite für ein Epithelialcarcinom erklärt worden war und auch dem entsprechend operirt werden sollte, bis Michel die Natur der Ulceration erkannte und dasselbe durch eine Inunctionskur zur Heilung brachte. Weck er 2*^) berichtet von einer 28 jährigen Dame, welche 8 Monate nach der Infection zahlreiche Gummata an den Schenkeln und eines am Augenlide darbot. Dieses wurde von einem