Massage in der Frauenheilkunde / von L. Prochownick.

Date:
1890
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Credit: Massage in der Frauenheilkunde / von L. Prochownick. Source: Wellcome Collection.

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    losigkeit, Magenbeschwerden, Gereiztheit und Gemütsver- stimmung. Ferner gibt es, in der grofsstädtischen Praxis sicherlich, vermutlich auch in der ländlichen, eine ganze Reihe von Frauen, welche auch mit gutem Willen1 nicht mehr als 2—3mal in der Woche zum Arzte zwecks Massage kommen können. Dennoch sind gerade ihre Leiden derart, dafs selbige für sie angezeigt ist. Endlich finden sich unter den Kranken einige, welche in der Scheide durch alte Entzündungen, Narben, Fissuren höchst empfindlich sind und welche deshalb eine täglich wiederholte Sitzung im Anfänge nicht vertragen. Bei allen drei Arten von Kranken kommt es aber darauf an, die einmal unternommene Kur nicht abzubrechen oder nicht durch längere Pausen weniger wirksam zu machen, und deshalb versuchte ich bei denselben — und thue es noch — für längere oder kürzere Zeit, je nach dem Falle, zwischen die Sitzungen aktiver Massage die passive einzuschalten. Auch kam ich allmählich zu der Erkenntnis, dafs gegen Ende des aktiven Verfahrens und zur Verhütung von Rück- fällen passive Massage günstig verwertet werden kann. Für einzelne Formen von Erkrankung, z. B. Narbenkontrakturen in der Scheide und um sie herum, abheilende, kleine Häma- tokelen und manche Fälle vernarbter Parametritis posterior, sowie von Vaginismus, genügt nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren passive Massage allein. Als Form passiver Massage kann man schon jede Scheidenspülung, wenn sie kalt oder übernormal warm ist und eine Druckhöhe von mindestens 1/z Meter Wasserdruck hat, sowie auch viele Pessarien ansehen. Scheidenspülungen, besonders warme, von 340 R. an aufwärts, bewirken so 1 Ich sehe hier natürlich von finanziellen Hindernissen ab, welchen ja durch Polikliniken abgeholfen wird, und habe nur diejenigen des Hausstandes und Erwerbes im Auge.