Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    Bezüglich der Quetschungen der Weichtheile und Knochen finde ich mich durch die Erfahrungen, welche ich hei der Behandlung dieser Ver- letzungen mittelst Massage gewann, veranlasst, dieselben in 2 Abschnitte zu trennen, nämlich in Quetschungen ohne Verletzung der äusseren Haut und in solche mit Verletzung derselben. Was die Weichtlieil- und Knochenquetschungen der ersteren Kategorie, d. i. ohne Verletzung der äusseren Haut, betrifft, so wurden dieselben ohne Auwendung anderer Mittel einzig und allein mit Massage in der noch zu erörternden Weise behandelt, und konnte ich mich schon in deu ersten Fällen zur Genüge überzeugen, dass die durch subcutane, inter- oder intramuskuläre Blutextravasate und durch starke Füllung der bei Einwirkung der stumpfen Gewalt paralytisch gewordenen Blut- und Lymphgefässe bedingte Schwellung und Schraerzhaftigkeit mittelst des genannten Verfahrens auffallend i-asch beseitigt und die Gebrauchsfähigkeit der betreifenden Gliedraassen im Verhältniss zur Grösse der Verletzung und zu den Resultaten der sonst üblichen Behandlung (mit Eis, absoluter Ruhe, Druckverband, Einreibung von grauer Salbe etc.) in der kürzesten Zeit wiederhergestellt wurde. Gewöhnlich liess Schmerz und Schwellung schon auf die erste Massage- sitzung hin beträchtlich nach und nahmen beide Krankheitssymptome mit der öfteren Wiederholung des Verfahrens gradatim ab. In der Eegel waren die Patienten bei der energischen und consequenten Durch- führung dieser Behandlungsmethode schon am zweiten, längstens am vierten Tage frei von jeder Schwellung und äusserten nur bei stärkerem Drucke auf den gequetschten Theil noch eine geringe Empfindlichkeit, bis auch diese bei Fortsetzung der Massage bald und vollständig sich verlor. Von den 41 beobachteten und, wie schon angedeutet, meist ernsten Fällen von Muskel- und Knochenquetschnng gelangten die der oberen Extremität im Mittel nach 6,5 und die der unteren nach 6,7 Be- liandlungstagen zur Heilung. Während in verschiedenen Lehrbüchern der Chirurgie die Angabe sich findet, dass bei dieser Art von Verletzung zuweilen eine Umbildung der subcutanen Blutergüsse in fibrinöse Tumoren oder Cysten statt- findet und dass selbst eitrige oder jauchige Entzündung des gequetschten Gewehes zu.Stande kommt, so wurde ein derartiges Ereiguiss in allen 1*