Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

  • Gerst, Dr.
Date:
1879
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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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    von mir behandelten Fällen nie beobachtet, und lässt sich der Grund dieser entgegengesetzten Erscheinung wohl leicht erklären, wenn man die früher üblich gewesene Behandlungsmethode, welche in der ersten Zeit der Quetschung neben absoluter Ruhe des betroffenen Theiles das Eis und den Compressivverband empfiehlt, der Massage gegenüberstellt und die Wirkung beider Methoden etwas näher in Betracht zieht. Wie bekannt, applicirt man das Eis Stunden, ja Tage lang auf das gequetschte Gewebe in der Absicht, durch den Eeiz der Kälte auf die Nerven und mittelst dieser auf die mit contractilen Elementen aus- gerüsteten Gewebe (Haut, Muskeln, Blut- und Lymphgefässe) einzuwirkeu, dieselben in einen Contractionszustand zu versetzen, den Blutgehalt zu vermindern und hiedurch nicht nur eine Abnahme der Geschwulst und Schmerzhaftigkeit zu erzielen, sondern auch gefährliche Entzündungen hintanzuhalten. In der That beobachtet man bald nach der Application des Eises, dass die Geschwulst in einem gewissen Grade sich vermindert und dass die Schraerzhaftio-keit nicht mehr so beträchtlich ist wie vor- her. Untersucht man jedoch den Krankheitsherd 24 Stunden später, so findet man, dass die Geschwulst innerhalb dieses Zeitraumes im Ver- gleich zu dem kurz nach der Eisapplication erzielten Eff'ect nur wenig abgeuommen hat und auf Druck immerhin noch sehr empfindlich ist. Ja selbst nach mehreren Tagen kann man bei der Eisbehandhing in den meisten Fällen noch beträchtliche Schwellung und Empfindlichkeit constatiren. Was nun die kurz nach der Einleitung der Eisbehaudluug in be- merkbarer Weise vor sich gehende Eednction der Geschwulst betrift't, so lässt sich dieselbe aus der Retraction der Haut xmä der Muskeln, sowie aus der Contraction der im Bereich der Geschwulst gelegeneu Blut- und Lymphgefässe und der dadurch bedingten Verminderung des Zuflusses von arteriellem Blute und der Beschleunigung des Abflusses des Venen- blutes und der Lyrapfo hinreichend erklären. Da aber bei der Bildung der Geschwulst nicht allein der Blutreichthura innerhalb der Blutbahn, d. i. innerhalb jener Gefässe, welche bei der Einwirkung der äusseren stumpfen Gewalt keine Continuitätsstörung erlitten haben und nur in einen paralytischen Znstand versetzt worden und daher abnorm weit und