Das Rankenangiom und seine Behandlung ... / Friedrich LAmbert.

Lambert, Friedrich (Friedrich Wilhelm), 1869-

Date:: [1893?]

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Credit: Das Rankenangiom und seine Behandlung ... / Friedrich LAmbert. Source: Wellcome Collection.

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Gleichzeitig mit der Entwickelung des Rankenangioms aus Teleangiektasieen oder kavernösen Angiomen ist nun aber auch die Erklärung dafür gegeben, dass der Kopf der Lieblingssitz für unsere Erkrankung ist. Unter den von Schiiek angeführten 87 Beobachtungen von Ang. art. rac. ist 80 Mal die Erkrankung am Kopfe primär aufge¬ treten und zwar vorzugsweise an den Schädeldecken, an den Extremitäten 6 Mal, nur ein einziges Mal am Halse, nämlich an dem von Schlick näher beschriebenen Falle aus der v. Bergmannschen Klinik. Der Grund für diese Er¬ scheinung liegt wohl zum Teil in embryologischen Momenten, da wir unverhältnismässig oft die Gegend der im Foe- talleben vorhandenen Kiemenspalten als Prädilektionsstellen für Teleangiektasien ansehen müssen und nach Virchow (Krankh. Geschw. S. 345) schon leichte irritative Zustände genügen mögen, um an den Rändern und im Umfange dieser Spalten, welche an sich reich mit Gefässen ver¬ sehen sind, eine stärkere Ausbildung derselben hervorzu¬ rufen, die sich möglicherweise als Naevus zu erkennen giebt, die aber auch wohl ganz latent bleibt und erst später deutlich wird. Eventuell kann es sich hierbei nach der Ansicht Heinekes auch um Gefässlähmungen handeln, die auf reflektorischem Wege zustande gekommen sind und durch Erlahmung der Gefässmuskulatur schliesslich zu einer fortschreitenden Ektasie der Gefässe führen, viel¬ leicht verbunden mit fettiger Degeneration der Media. Anderenteils liegt eine besondere Disposition für das Auf¬ treten des Rankenangioms am Kopfe wahrscheinlich auch in der anatomischen Anordnung der Kopfarterien, da sich die beiden Karotiden nach kurzem Verlauf in unzählige Verästelungen auflösen. Die Naevi kommen nicht immer in der frühesten Kindheit schon zur Erscheinung, sie liegen zuweilen tief unter der Haut, in den Fascien, Muskeln, Drüsen oder dem Periost und bilden sich unter besonderen günstigen Umständen zu eigentlichen Angiomen aus. Bei dem Ranken- angiom ist die Entwickelung sehr verschieden: zuweilen schreitet die Krankheit unaufhaltsam fort und zieht immer neue Partieen ihrer Umgebung in das erkrankte Gebiet