Die Wassermannsche Reaktion in ihrer serologischen Technik und klinische Bedeutung auf Grund von Untersuchungen und Erfahrungen in der Chirurgie / von Erich Sonntag.

  • Sonntag, Erich (Erich Max), 1881-
Date:
1917
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Credit: Die Wassermannsche Reaktion in ihrer serologischen Technik und klinische Bedeutung auf Grund von Untersuchungen und Erfahrungen in der Chirurgie / von Erich Sonntag. Source: Wellcome Collection.

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    Einleitung. Die Serumdiagnostik der Syphilis in Form der Wasser- mannschen Reaktion ist neben der Auffindung der Spirochaeta pallida und der Entdeckung des Ehrlichschen Heilmittels eine der großen Errungenschaften der modernen Syphilisforschung. Ihre Bedeu- tung beruht auf ihrem Werte für Diagnose, sowie für Prognose und Therapie der Syphilis, ferner für die Aufklärung der Pathogenese einer ganzen Reihe von Krankheiten und für die Durchführung hygienischer Maßnahmen segensreichster Art. Die Serumdiagnostik der Syphilis mittelst derW.R. gehört heutigen- tages zu den für den Praktiker unentbehrlichen Untersuchungs- methoden. Sie hat sich unter diesen ihren Platz immer sicherer be- gründet, seit sie im Jahre 1906 von Wassermann, Neißer und Bruck bekannt gegeben wurde. Eine historische Übersicht über ihre nun- mehr zehnjährige Entwickelung findet sich bei Boas; hier sei nur be- tont, daß über die praktisch wichtigen Fragen, insonderheit über Methodik, sowie Wert und Zuverlässigkeit der Reaktion nunmehr eine weitgehende Übereinstimmung aller Untersucher besteht, so daß jetzt feststehende und allgemein anerkannte Grundsätze für die genannte Untersuchungs- methode vorliegen. Die für den Praktiker wichtigen Grundsätze sollen im folgenden nach den Angaben der Literatur und nach eigenen Unter- suchungen entwickelt werden. Wenn somit als feststehend angenommen werden kann, daß die W.R.in der Reihe der Untersuchungsmethoden einen sicheren Platz einnimmt und von zahlreichen Praktikern als ein unentbehrliches Hilfs-. mittel der Diagnostik ständig benutzt wird, so will es doch scheinen, als ob sie allgemein noch nicht genügend herangezogen wird, sei es, daß ihre umständliche und langwierige Technik gescheut, sei es, daß der Wert und die Zuverlässigkeit der Methode angezweifelt wird. Auch über diese beiden Punkte soll im folgenden — über den ersten im serologischen, über den zweiten im klinischen Teil — ausführlich ge- sprochen werden. Einige Worte darüber seien jedoch in die Einleitung vorweg genommen, da sie die Mitteilung unserer Untersuchungen und Erfahrungen, wie überhaupt den Wert des vorliegenden Gegenstandes, zu begründen geeignet sind. Wie in der Literatur mehrfach zu lesen und in Gesprächen mit Praktikern wiederholt zu hören ist, wird der Methode zur Last gelegt, daß die Verwertung der Untersuchungsresultate für die Praxis verwickelt, und daß das Untersuchungsresultat selbst in