Die Wassermannsche Reaktion in ihrer serologischen Technik und klinische Bedeutung auf Grund von Untersuchungen und Erfahrungen in der Chirurgie / von Erich Sonntag.

  • Sonntag, Erich (Erich Max), 1881-
Date:
1917
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Credit: Die Wassermannsche Reaktion in ihrer serologischen Technik und klinische Bedeutung auf Grund von Untersuchungen und Erfahrungen in der Chirurgie / von Erich Sonntag. Source: Wellcome Collection.

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    falls gute Resultate. Ledermann empfiehlt das Verfahren auf Grund eines großen Untersuchungsmateriales (962 Fälle) für diagnostische Zwecke; er fand” bei 414 Fällen gleichmäßig komplette Hemmung, bei 111 Verstärkung einer schwach positiven Reaktion, bei 62 Umwandlung einer negativen in eine positive Reaktion (also zusammen bei 173 = 17°), eine Verbesserung; es handelt sich dabei durchwegs um stark behandelte Fälle), bei 197 nichtluetischen einen unspezifischen Ausschlag nur drei- bzw. einmal, bei 197 sicher luetischen nach beiden Methoden negative Reaktion; von letzteren zeigten aber einige später positive Reaktion, so daß aus der negativen Reaktion bei der verfeinerten Methode kein Schluß auf Heilung erlaubt sei (s. o.). Auch Fischer hatte in 5000 Fällen gute Resultate bei Verwendung höherer Serumdosen bis 0,4: niemals unspezifische Hemmung, wohl aber (namentlich bei behandelten Fällen bzw. Tabes) Verstärkung einer schwach positiven oder Umwandlung einer negativen in eine positive Reaktion. Bisweilen sah er allerdings auch bei 0,4 schwächere Hemmung als bei 0,1, was er auf die durch die Serumdosiserhöhung vermehrte Menge des natürlichen Ambozeptors be- zieht; in gleichem Sinne äußert sich auch Sormani. Fischer möchte auch zu einer vorsichtigen Verwertung des verfeinerten Wassermann für die Beurteilung der Behandlung raten; wenigstens sei durch Anstellung der Reaktion mit erhöhten Serumdosen in manchen Fällen ein weiteres Kriterium für die Ausdehnung der Therapie gegeben, speziell für die- jenigen Fälle, welche einer sehr ausgedehnten Behandlung bedürfen, wie für die Erkrankungen des Zentralnervensystems; hinsichtlich der Prognose verhält er sich zurückhaltend. Weiter wird das Verfahren als geeignet und brauchbar bezeichnet von Neue und Vorkastner, Rohde, Thiele und Embleton (Serumdosis mindestens 0,5; Komplement herabgesetzt auf 1!/,fache Grenzdosis) u. a. Im Gegensatz zu diesen Autoren haben andere bereits bei Verwendung von Dosen von 0,3 und 0,4 unspezifische Hemmung beobachtet: z. B. Much und Eichel- berg bei Scharlachkranken, Boas bei Scharlachkranken und Phthisikern, ferner bei Leichensera. Eine Verwendung höherer Serumdosen zum Zwecke der Verfeinerung der Reaktion erscheint daher nur in bestimmten Grenzen zulässig, bei unserer Methodik wohl unbedenklich bis 0,2. Diese Dosis, also die doppelte der gewöhnlichen, neben letzterer in dem Ver- such einzustellen, entweder regelmäßig bei jedem Serum oder in Wieder- holung bei verdächtigen Fällen, welche zunächst fraglich oder negativ reagieren, halten wir für durchaus empfehlenswert; auch wir verwandten dieses Verfahren in letzter Zeit mit gutem Erfolge und wollen es künftig grundsätzlich anwenden. Es wurde bereits von Citron empfohlen, ferner angewandt von Boas, Nielsen-Geyer, Alexander u. a. Einige andere Vorschläge hinsichtlich des Patientenserums be- treffen die Komplementoide und die Normalambozeptoren. Komplementoide sind die Reste des Komplements, welehe mit ihrer bei der Inaktivierung erhalten bleibenden haptophoren Gruppe den Ambozeptor besetzen und also dem Meerschweinchenkomplement den Platz streitig machen können; auf solcher Komplementoidverstopfung beruht nach Wechselmann die bisweilen, übrigens aber sehr selten