Experimentelle Untersuchungen über die Aetiologie der Geschwülste / von G. Leopold.

  • Leopold, G. (Gerhard), 1846-1911.
Date:
[1881]
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Credit: Experimentelle Untersuchungen über die Aetiologie der Geschwülste / von G. Leopold. Source: Wellcome Collection.

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    Da ich weiterhin noch auf diesen Gegenstand zurückkomme, so sei nur angeführt, dass sich in der Mitte des Präparates zahl- reiche Markräume mit grossen und kleinen Blutgefässen vorfinden. Ihre Entstehung lässt sich so verfolgen, dass in dem Knorpel- stückchen zunächst peripher jene oben erwähnten, enorm ge- wucherten Knorpelzellen liegen. An diese reihen sich ungefähr gleich grosse Zellen mit schönem, runden Kern, welche ihrer Form nach am meisten an, mit den Kanten aneinanderstossende Platten- epithelien erinnern. Nach innen von diesen, zumal in der Nähe eines Markraumes, vermehren sich in ihnen die Kerne bis zu 8 und 16 und vielleicht noch mehr, und nunmehr zerfliesst die an den Markraum stossende Kante der Zelle in der ersteren selbst; sie löst sich auf uud ihre Kerne vermischen sich mit den Blut- körperchen des Markgefässes. Und so schmilzt eine Knorpelzelle nach der anderen in die Markräume über. Zwischen ihnen aber gestaltet sich die Knorpelgrundsubstanz zu der bekannten Form des Totalen Knochens, von dem später eine Abbildung erläutert werden wird. Noch schärfer erscheint dies Alles auf einem Uebersichtsbild (Fig. 8), welches ein Conglomerat mehrerer implantirter und ge- wucherter Knorpelstückchen darstellt. Hier vereinigen sich alle nur denkbaren Uebergänge vom Knorpel bis zum fötalen Knochen; und zwar mehrmals in den verschiedenen Stückchen. Embryonale Zellen gehen schnell in ein verkalktes Centrum über (a); in dem Stück b gehen von dem centralen gewucherten Knorpelkern, eiuestheils breite Lager von Zellreihen aus, welche ein grosses Markgefäss zwischen sich haben, anderen Theils reihen sich Stellen in ver- schiedenen Stadien der Verkalkung an. In dem Stück c findet sich bereits vollkommene Verkalkung; bei d dagegen fötale Knochen- bildung mit zahlreichen Markräumen und Gefässen. Ganz gleiche Veränderungen zeigen die in die Augen desjenigen Kaninchens ge- brachten Stücke, welches am 30. Tage getödtet wurde. Und da alle diese Stücke demselben Fötus entnommen wurden, möglichst weit entfernt von der Proliferationszone und der Diaphyse des Knochens, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass alle diese Bilder nichts anderes als die Vorgänge im Fortleben fötaler Gewebe vor Augen führen. Nach diesen fast durchweg positiven Ergebnissen werden wir