Ricord's Lehre von der Syphilis : ihre bedenklichen Mängel und groben Irrthümer kritisch beleuchtet und durch zahlreiche, schwierige und verzweifelte Krankheitsfälle erläutert ein praktisches Handbuch über Syphilis / von Friedrich Alexander Simon.

  • Simon, Friedr. Alexander (Friedrich Alexander), 1793-1869
Date:
1851-1852
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Credit: Ricord's Lehre von der Syphilis : ihre bedenklichen Mängel und groben Irrthümer kritisch beleuchtet und durch zahlreiche, schwierige und verzweifelte Krankheitsfälle erläutert ein praktisches Handbuch über Syphilis / von Friedrich Alexander Simon. Source: Wellcome Collection.

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    „weniger reizend seine Diät ist, um so weniger läuft er caeleris ,,paribus Gefahr, einen Bubo zu bekommen.“ Dass auf Entstehung der Bubonen der Silz des Schankers von wesentlichem Einflüsse ist, und dass namentlich die Ge- schwüre am Frcnulum bei Männern und in der Nähe der Harn- röhre bei Weibern häufig Bubonen nach sich ziehen, ist der Erfahrung gemäss. Ehen so gegründet ist es auch, dass nicht allein eine reizende Diät, sondern auch eine reizende Behandlung vielen Einfluss auf die Erzeugung von Bubonen bat, und das gilt besonders von dem Aelzen der Schanker, obgleich Ricord be- hauptet, dass das zeitige Aetzen derselben diese Folge nicht habe. Viel kommt nach meiner Erfahrung auf die ganze Lebens- weise und das Verhalten der Kranken an. Wenn sie sich viel Bewegung machen, anstrengende körperliche Arbeiten verrichten, schwere Lasten tragen, so kommen häufiger Bubonen zustande, als wenn sie ganz ruhig leben und bei ihren Genitalgeschwüren die horizontale Lage beobachten. Man sieht daher auch oft die Bubonen zarückgehen, wenn die Kranken beim Entstehen der- selben sich zur Ruhe bequemen. Im Ganzen kommen darum auch immer mehr Bubonen bei der arbeitenden Klasse vor, als bei Denen, die eine ruhige, sitzende Lebensweise führen. Uebri- gens waltet dabei noch eine besondere individuelle Disposition vor, vermöge welcher dev Eine Bubonen bekommt und der An- dere nicht. Auch lässt sich nicht läugnen, dass zu gewissen Zeiten mehr Bubonen Vorkommen als zu anderen, ohne dass man einen gewissen Einfluss der Witterung oder der Jahreszeit nachzuweisen im Stande wäre. Dass die kleinsten, unbedeutend- sten Schanker häufiger Bubonen nach sich ziehen, als die sehr entzündeten und phagedänischen, ist ganz richtig; eben so, dass der gangränöse Schanker am wenigsten zu Bubonen Veranlassung giebt, weil liier in der Gangrän das syphilitische Virus zu Grunde geht und auf die naheliegenden Inguinaldrüsen nicht mehr rei- zend oder virulent zurückwirken kann. Aus demselben Grunde treten nach gangränösen Genitalgeschwüren auch selten sekou- daire Zufälle auf. „In Bezug auf die Entstehung von konstitutioneller Syphilis“ lesen wir dann „beruht die Prognose auf mehren Elementen, „von denen das wichtigste die Form des Schankers ist. Auf den „indurirten Schanker folgt unausweichlich konstitutionelle Sy-