Die Farbenblindheit : ihre Prüfungsmethoden und ihre praktische Bedeutung : nach den neueren Untersuchungen übersichtlich dargestellt / von Arthur Geissler.

  • Geissler, Arthur, 1832-1902.
Date:
1882
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Credit: Die Farbenblindheit : ihre Prüfungsmethoden und ihre praktische Bedeutung : nach den neueren Untersuchungen übersichtlich dargestellt / von Arthur Geissler. Source: Wellcome Collection.

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    einen besonclevn physiologischen Reiz in der Netzhaut zu statuiren. Mach setzt eine Wechselwirkung benachbarter Netzhautstelleu vor- aus, um das gesetzmässige Auftreten der subjektiven Gegenfarbe zu deuten, er citirt die anatomischen Untersuchungen R i 11 e r ’ s über den Bau der Netzhaut, denen zufolge eine Körnerzelle etwa mit 7 Stäbchen, dagegen eine Ganglienzelle mit 13 Körnerzellen verbunden sei, somit etwa eine Nervenfaser mit etwa 100 Stäbchen in Verbindung stehe. Mit der noch unter einiger Reserve ausgesprochenen Annahme, dass auch der Schwarz-Weiss-Empfindung ein besonderer physiolo- gischer Vorgang in der Sehsubstanz zu Grunde liege, ist Mach der unmittelbare Vorläufer von Hering geworden. Wenigstens konnten wir zwischen der Publikation des Erstem und den Schriften des Letztem — mit alleiniger Ausnahme der schon erwähnten Ansicht W 0 i n 0 w ’ s — keine Beweisstücke für anderweit geltend zu machende Ansprüche auf die Aufstellung einer fundamental ver- schiedenen Hypothese gegenüber der Y o um g’sehen Theorie auf- finden. Hering hat seine Untersuchungen über die Physiologie des Sehorgans in 6 Mittheilungen „Zur Lehre vom Lichtsinn“ nieder- gelegt, die in den Sitz.-Ber. d. k. Akad. d. Wissensch. im Jahre 1874 veröffentlicht sind. Hier interessirt uns nur die 4. Mitthei- lung: „Ueber die sogenannte Intensität der Empfindung und über die Empfindung des Schwarzen“ (a. a. 0. Bd. LXIX. Abth. 3) und die 6. Mittheilung; „Grundzüge einer Theorie des Farbensinns“ (Das. Bd. LXX. Abth. 3). H. leugnet zunächst ganz entschieden, dass die Empfindung des Schwarz sich durch das Fehlen von Licht erklären lasse, sei Schwarz nur die Negation von Licht, so könne man auch Grün als Abwesenheit von Roth, oder die Seh-Empfindung der Gestalt einer Kugel als die Abwesenheit der Empfindung eines Würfels definiren. Schon der Sprachgebrauch unterscheide zwischen „Hell“ und „Dunkel“ einerseits, „Weiss“ und „Schwarz“ andererseits. Das im Dunkel ausruhende Auge habe eine ganz andere Empfindung als die des „Schwarz“. Die Empfindung des „Schwarz“ komme erst unter dem Einflüsse des Lichtreizes voll und ganz zu Stande, wie Jeder