Die Farbenblindheit : ihre Prüfungsmethoden und ihre praktische Bedeutung : nach den neueren Untersuchungen übersichtlich dargestellt / von Arthur Geissler.

  • Geissler, Arthur, 1832-1902.
Date:
1882
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Credit: Die Farbenblindheit : ihre Prüfungsmethoden und ihre praktische Bedeutung : nach den neueren Untersuchungen übersichtlich dargestellt / von Arthur Geissler. Source: Wellcome Collection.

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    Mittels des Polariskop ist für die GrUublinden eine besondere S Charakteristik, wodurch sie sich ohne Weiteres von den Rothblinden i unterschieden, unseres Wissens nicht gefunden worden. Wohl aber dient, wie schon erwähnt, dieses Instrument zur besonderen Indi- vidualisirung der Fälle, je nachdem die identisch erscheinenden Farben eingestellt werden. Die farbigen Contrastschatten geben keine bestimmten Anhalte i punkte. Was die mittels des Farbenkreisels gefundenen Unterschiede . anlangt, so ist schon oben Einiges darüber erwähnt und sollen c später bei der Rothblindheit einige typische Merkmale angegeben f werden. , W. Preyer behauptet (Arch. f. Physiol. I. 4. 5. p. 299. 1868), dass kein Grünblinder Roth Grün nenne, wohl aber be- zeichneten sie gi’üne Objekte als rothe, falls ihnen nicht aus andern Gründen die richtige Bezeichnung bekannt ist. Ein Grünblinder wird als Kind die Wiesen roth nennen, als Erwachsener allerdings nicht -mehr, w'enn man ihm aber eine ihm unbekannte Chlorophyll- lösung vorhält, so nennt er diese unbedenklich roth. Preyer führt noch eine Reihe der bei zwei intelligenten Grünblinden er- mittelten Verwechslungsfarben an, welche wir im Interesse dieser doch sehr wichtigen Frage hier wiederholen. Die verwechselten n Farben sind durch - verbunden, selbstverständlich kann nicht gesagt | sein, dass auch jeder Grünblinde dieselben Verwechslungen macht. } Braun-Dunkelgrün, Hellbraun-Rothgelb, Roth-Grün, Roth-Orange, Roth- i Gelb, Rothgelb-Grüngelb, Gelb-Gelbgrün-Orange, Hellgrün-Grau-Rosa, Dunkel- ^ grün-Sch-u'arz, Blaugrün-Purpur, Dunkelgrünblau-Dunkelblau , Hellblau-Rosa, ^ Blau-Violett, Purpur-Dunkelroth, Pariser Roth-Chromgrün, Eisenoxyd-Laub- d grün, Anilinviolett-Ultramarin, Rosenroth-Bremerblau, Pariser Grün-Grau, i Anilingrün-Kienruss, Zinnoberroth-Goldocker, Rothes Quecksilberoxyd-Dunkel- T* Chromgelb, Eisenvitriol-Grau, Kupferchlorid-Grau, Bierbraun-Tannengrün. Rotli mit Blau oder Gelb mit Blau verwechselt der Grüublinde + nicht, auch ihm ist der Himmel „blau“, durch künstliche hellblaue t Farben lässt er sich indessen täuschen und hält sie für Rosa. Für graue Pigmente hat er ein feineres Unterscheidungsver- mögen als der Gesunde. Wo Letzterer nur Grau wahriiimmt, fühlt ^ er schon die blauen oder die gelben Strahlen heraus.