Beiträge zur Diagnostik und Therapie der Geschwülste im Bereich des zentralen Nervensystems / von H. Oppenheim.

  • Oppenheim, Hermann, 1858-1919.
Date:
1907
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Credit: Beiträge zur Diagnostik und Therapie der Geschwülste im Bereich des zentralen Nervensystems / von H. Oppenheim. Source: Wellcome Collection.

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    U.E. Klonus beiderseits. Tibialispliänomeu. Sohlenreflex bai stär- keren Reizen Extension der großen, Zehe linlcs und aller Zehen rechts. Bei der Entlassimg aus Schönow wurde die Operations- frage aufgerollt; ich konnte mich nicht entschließen, der Kranken zuzureden, da ich zwar mit der Möglichkeit einer extramedullären Neubildung rechnete, aber den intramedul- lären Prozeß — namentlich wegen der ausgedehnten doppel- seitigen, in ihren Grenzen schwankenden Rumpfanaesthesie und. der zeitweise deutlichen oculopupillären Symptome — doch für weit wahrscheinlicher hielt. So reiste die Patientin nach Rußland zurück. Ich verlor sie aus den Augen. Da wurde im Mai dieses Jahres (1906) die Frage wieder an mich gerichtet, ob man nicht im Ilinblick auf die in- zwischen gesammelten Erfahrungen die Patientin behufs ex- plorativer Laminektomie nach Berlin kommen lassen solle. Ich stimmte dem zu, mußte aber die weitere Beobachtung und Behandlung meinen Assistenten überlassen, da ich kurz yor meiner Ferienreise und unter dem Druck einer unge- wöhnlichen Arbeitslast stand. Ich nahm jedoch noch Gelegenheit, die Patientin am 29. Juni d. J. in meiner Sprechstunde zu untersuchen mit fol- gendem Ergebnis: „Spastische Paraparese, rechts überwiegend, B a b i n s k i beiderseits, rechts auch Oppenheim, beiderseits tak- tile Hypaesthesie, links stärker, Hypalgesie am linken Bein '(Temperatursinn nicht selbst geprüft), am Abdomen rechts taktile Hypaesthesie bis zur Nabellinie, links etwas höher hin- aufreichend, ebenso Hypalgesie. Bauchreflex fehlt rechts, links ■ spurweise erhalten. Bauchmuskeln funktionieren gut. II-—V. Dorsalwirbel jetzt druckschmerzhaft. Keine Dämpfung. Ich empfahl erneute klinische Beobachtung und wieder-, holte genauere Untersuchung durch meine Assistenten Dr. C a 8 s i r e r und Dr. J o s s i 1 e w s k i, erklärte mich im Prinzip mit der e x p 1 o r a t i v e n L a m i n e k t o m i e einverstanden (vergl. aber dazu den in der nächsten Kran- kengeschichte enthaltenen Brief an Dr. C a s s i r e r). Am 30. Juni erfolgte die Aufnahme der Patientin in die chirurgische Klinik. Aus dem dort geführten Journal ent- nehme ich folgendes: