Beiträge zur Diagnostik und Therapie der Geschwülste im Bereich des zentralen Nervensystems / von H. Oppenheim.

  • Oppenheim, Hermann, 1858-1919.
Date:
1907
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Credit: Beiträge zur Diagnostik und Therapie der Geschwülste im Bereich des zentralen Nervensystems / von H. Oppenheim. Source: Wellcome Collection.

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    von der Form e t av a des Tons, aber von so gleich- mäßiger Oberfläche, daß er als Geschwulstmasse angesehen -werden muß. Beim Eingehen mit dem Finger fühlt man diese abnorme Härte, die schließlich sehr vorsichtig, zum Teil mit dem Finger, zum Teil mit einem stumpfen Löffel entfernt •wird. Danach erfolgt eine heftige Blutung, deren Stillung durch Ein- führung eines Jodoform-Tampons gelingt. Die ganzen Manipulationen wurden wie schon früher durch auffällig starke Blutungen auch aus den Venen der Hirnhäute erschwert, und eine Klemme bleibt am Übergang des Sinus transversus zum sigmoid. liegen. In dem Moment, wo der Tumor herausgeholt wurde, sistierte die Atmung vollständig, stellte sich aber nach einigen Sekun- den wieder ein. Naht des Weichteillappens, Tampon hinter dem Ohr herausgeleitet. Am folgenden Tage Puls 160, Resp. 40. Rechts Lagophthalmus. Sprache dysarthrisch. Auf Nadelstiche reagiert die rechte Gesichts- hälfte nicht, wähi-end Patientin links fühlt. Patientin unterhält sich und ist vollkommen klar. Beim Schlucken kommt sie ins Husten. Es tritt Trachealrasseln auf, das vorübergehend durch Atropin gemildert wird. 26 Stunden nach der Operation exitus letalis unter den Erscheinungen des Lungenödems und Delirium cordis. Sektionsprotokoll (dem nur das Wichtigste entnommen wird): „Hinter dem rechten Ohr eine große Knochenwunde, aus der ein Gazestreifen heraushängt und aus welcher eine weiche hirnähnliche Masse hervorquillt. Rechts N. I—VI und IX—XII intakt. Nach Herausnahme des Gehirns sieht man auf dem Clivus ein flaches Blutgerinnsel, das sich in Form eines Hohlmantels von links her auf die Med. obl. und den Beginn des Rückenmarkes bis zum oberen Rand des Epistropheus fortsetzt. An der Basis des Gehirns sieht man in der rech- ten Hälfte des Pons ein walnußgroßes Loch, in dem der Tampon lag (s. Fig. B.). Von der rechten Ponshälfte ist neben der sagittal verlaufen- den Arteria basilaris ein 3 mm breiter Keil übriggeblieben, ebenso vorne eine kappeuförmige, etwa 5 mm dicke Zone, auf welcher die oberfläch- lichen Bogenfasern intakt verlaufen. Neben dem schmalen Brückenrest folgt die walnußgroße Höhle, in welcher der Tampon lag. Die rechte Olive ist nicht erkennbar, an ihrer Stelle eine haselnuß- große konsistente Masse, über welche jenes große Blutgerinnsel nach unten _ zieht. Die Arteria basilaris verläuft gradlinig in der Sagiltalfurche des Pons. Die linke Ponshälfte erscheint unverändert. Der rechte V verläuft außen von dem kappenförmigen Fortsatz an- scheinend intakt, der VI entspringt normal, VII und VIII fehlen am Gehirn, ihre Reste an der Basis eben sichtbar, IX—XIT entspringen in dem oben beschriebenen Blutgerinnsel. Die rechte Kleinhirnhemisphäre zeigt einen Defekt des Lobulns qua- drangul. sup. und des Flocculus.