Volume 2

Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster.

  • Förster, August, 1822-1865.
Date:
1855
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Credit: Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster. Source: Wellcome Collection.

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    zuweilen in Reihen, welche genau den Grenzlinien der Zellen entspre- chen. In den Zellen selbst häuft sich nicht selten Fett an, so dass sie gewölbter werden und den eigenthümlichen Fettglanz bekommen (s. meinen Atlas Taf. 16. Fig. 7). In anderen Hautbalggeschwülsten besteht der Inhalt aus einer Kapsel von hornartiger Masse und einer breiig-bröckligen Masse in der Mitte; nach Entfernung des fibrösen Balges erhält man eine Kugel mit glatter, glänzender Oberfläche, die den Habitus einer bornartigen Masse macht; auf der Schnittfläche dieser Kugel sieht man aussen feste, horn- artige Lagen, dieselben werden nach innen lockerer und gehen end- lich in einen Detritus von zerfallenen hornartigen Stücken und grütze- artigem Brei über. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass die hornartigen, peripherischen Lagen aus verhornten Pflasterepithelien be- stehen, welche eng aneinander gepresst in horizontalen Schichten liegen; die Innenmasse besteht aus Detritus solcher Zellen und aus Fettkörn- chen und Cholestearinkrystallen. Der Balg dieser Cysten besteht öfters nur aus lockerem Bindegewebe ohne epidermisähnlichen Ueberzug, in einem Falle fand sich zwischen ihm und der bornartigen Kugel selbst etwas seröse Flüssigkeit, in anderen Fällen zeigt aber der Balg auch einen zarten Epithelialüberzug. Von den Wandungen mancher Balggeschwülste erheben sich zu- weilen Geschwülste, deren Bau den entsprechenden Neubildungen der Haut gleich ist, es sind Warzen, Condylome und Hörner. Die beiden ersten, bekannt als subcutane Warzen und Condylome, bilden sich meist nur in kleinen, noch mit einer Oeffnung nach aussen versehenen Balggeschwülsten, gehen von einer circumscripten Stelle des Balges aus und füllen allmälig deren Höhle, endlich können sie selbst etwas zu der Oeffnung hinauswachsen. Die Hörner dringen nach Perforation der gegenüber stehenden Wand und der Haut meist nach aussen und wachsen unter den oben beschriebenen Formen der Haut- hörner weiter. Der Sitz der Balggeschwülsle ist meist die behaarte Kopfhaut, das Gesicht, doch kommen sie auch an allen anderen Stellen der Haut mit Ausnahme der Fusssohlen und Handteller vor. Ihre Grösse wech- selt von der eines Ilanfkornes, einer Erbse bis zu der einer Wallnuss und mehr. Sie prominiren meist sehr stark, indem sie die Haut vor sich her drängen und verdünnen, aber in der Regel keine enge Ver- wachsung mit derselben eingehen, sondern durch eine zarte Zellhülle von derselben getrennt und unter ihr leicht verschiebbar sind. Zu- weilen verwachsen sie aber, wenn sie eine bedeutende Grösse errei- chen, mit der Haut; dieselbe wird dann weniger nachgiebig und bei dem fortschreitenden Wachsthum des Balges endlich so verdünnt, dass sie perforirt wird. Es kann dann eine Entzündung des Balges und der umgebenden Haut eintreten, welche mit Vereiterung und nekroti- schem Abstossen des ganzen Balges endigt. Die Bildungsweise dieser Balggeschwiilste aus den Talgdrüsen wird bei den ana- tomischen Veränderungen der letzteren beschrieben. Auf diese Bildungsweise wies zu- erst Crüveilhier, Essai sur l’anat. palh. I. p. 327. 1816, hin; genauer wurde dann der