Volume 2

Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster.

  • Förster, August, 1822-1865.
Date:
1855
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

    865/908 (page 843)
    In anderen Fällen finden sich nur wenige solche melanotische Kno- ten und diese erreichen dann einen grosseren Umfang (Uaykh, Atlas Pl. 15. Fiq. 5. Cruveilhier, Anat. path. hvr. 19. PL 3. Livr. 32. PL 3. 4.) . , ..., Scirrhus entwickelt sich in der Haut meist ebenfalls secundär oder als directe Fortsetzung eines Scirrhus der unterliegenden Theile, das letztere beobachtet man am häufigsten an der Mamma; hier wird die Haut allmälig in den festen, hückrigen Knoten hineingezogen, sie wird selbst höckrig-k notig, behält nur noch einen dünnen Ueberzug von Epidermis, erscheint glänzend weiss und aut der Schnittiläche aus dichtem Faserfilz bestehend, aus dessen Maschen isolirte Salttröpfchen vorquellen. Selten gehen von der Haut oder dem subcutanen Zellge- webe primäre Scirrhusknoten aus, die sich dann in ihrer Erscheinung und Verlauf ebenso verhalten, wie die beschriebenen primären Mark- schwammknoten. Als Scirrhus von sehr harter Textur muss auch der elfenbein- artige Hautkrebs Alibert’s (1. c, p. 201) gerechnet werden; er breitet sich über grosse Flächen aus, entwickelt sich secundär im Unterhautzellgewebe, welches steinhart und verdickt wird, während die überziehende Haut verdünnt, glatt, durchscheinend und weiss erscheint. Epithelial kr ebs kommt in der Haut häufig und stets primär vor, findet sieh am häufigsten an den Lippen, dann an anderen Stel- len des Gesichts, der Nase, den Augenliedern, Wangen, Stirn- und Schläfengegend, am Scrotum, Penis, Vulva, am wenigsten häufig auf dem Handrücken, an der Ferse und anderen Stellen der Extremitäten und des Rumpfes. Dem Gang der Entwickelung der Neubildung nach kann man mehrere Formen unterscheiden: 1. An einer kleinen, umschriebenen Stelle des Coriums bilden sich eine Anzahl sehr kleine weissliche, rundliche oder längliche, cy- linderförmige, eng nebeneinander gelagerte Knötchen, die aus den ge- wöhnlichen Elementen des Epithelialkrebses bestehen; sie lagern zwi- schen den auseinandergedrängten Fasern des Coriums, welches meist hyperämisch ist. Die Papillen und Epidermis sind anfangs wohl er- halten, allmälig aber nehmen die Knötchen an Umfang zu, die Papil- len schwinden und es bleibt nur noch die sich ebenfalls immer mehr verdünnende Epidermisdecke übrig. Zu dieser Zeit prominirt die afli- cirte Stelle der Haut als flacher Knoten vom Umfang einer Erbse, eines Zweigroschenstückes, die Oberfläche ist glatt, man sieht die weissen Knötchen durch die dünne Epidermisdecke durchschimmern, ebenso einzelne injicirte Gefässchen des Coriums. Später tritt Abschilferung der Epidermisdecke ein, das Corium wird biosgelegt und beginnt noch mehr zu schwellen, ein flüssiges Ex- sudat mischt sich mit den Epidermisschuppen und bildet Krusten und Borken. Nach kurzer Zeit wird die Epidermis völlig abgestossen, das mit Krebsknötchen durchsetzte Corium liegt nun völlig blos und es beginnt zu ulceriren. Die Epithelialkrebsmassen zerfallen und be- decken als Borken eine Zeit lang die Oberfläche, bis sie endlich ab- fallen; diese Borken sind zuweilen sehr hart, stark prominirend, und