Volume 2

Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster.

  • Förster, August, 1822-1865.
Date:
1855
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Credit: Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

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    S51 hall vor sich geht, selbst eine Verdünnung der Epidermis bewirkt werden kann. Veränderungen der Textur der normalen Gewebe der Haut treten bei Entzündungen in verschiedener Weise ein. Das Co- rium erleidet in seiner feinsten Textur oft keine Veränderungen; in Folge mancher chronischen Entzündungen tritt Hypertrophie seiner Faserbündel ein und cs bleibt für immer oder vorübergehend ver- dickt; — seltener tritt Atrophie seines Fasergewebes ein, so dass es allmälig bis auf eine florähnlich dünne Schicht schwindet. Die Papillen bleiben •ebenfalls zuweilen unverändert; bei beträcht- licher Hyperämie und Succulenz des Coriums durch Infiltration mit flüssigem Exsudat erleiden sie zuweilen ebenfalls Schwellung und zwar so, dass sie sich vorzugsweise an ihrer Basis verbreitern und allmälig mit dem Corium verstreichen. In manchen Fällen tritt eine beträcht- liche Erweiterung und Verlängerung der Capillargefässschlinge in der Papille ein, dieselbe schickt vielfache peripherische schlingenartige Sprossen aus und das biosgelegte Corium bekommt ein granulirtes An- sehen. Diese Veränderung bleibt zuweilen nach Sistirung der ur- sprünglichen Entzündung und entwickelt sich sogar noch weiter, es geben daraus condylomatose Wucherungen der Haut hervor, deren Ent- stehung nach Einwirkung von Reizen auf die Haut und vorhergehender Entzündung nicht selten zur Beobachtung kommt. Bei Atrophie der Cutis in Folge von Entzündung tritt stets auch Atrophie der Papillen ein, deshalb erhält an solchen Stellen die Haut ein glattes, spiegeln- des Ansehen, ohne eine Spur von Furchen und Erhöhungen. Die Epidermis leidet in der schon beschriebenen Weise durch Vermehrung ihrer Zellen, welche bald Verdickung, bald continuirliche Abschuppung und Verdünnung, bald völlige Abstossung der Epidermis und Ersatz ihrer Zellen durch Eiterzellen zur Folge hat. In manchen Fällen bleibt sie ganz unverändert; bei Atrophie der Cutis und Pa- pillen wird auch die Epidermis dünn und schwindet fast gänzlich. Die Haare, Talgdrüsen und Schweissdriisen bleiben in vielen Fäl- len völlig unverändert, bei hohem Grade von Atrophie der Haut pfle- gen auch sic zu schwinden; in den Talgdrüsen tritt zuweilen Vermeh- rung des Secretes und Anhäufung desselben im Ausführungsgang ein, doch meist nicht während, sondern erst nach der Entzündung. In manchen Fällen werden die Talg- oder Schweissdriisen vorzugsweise vom Entzündungsreiz betroffen und es gehen dann in ihren Gängen Vermehrung der Zellen und selbst Eiterbildung vor sich, worauf erst nachträglich die umgebende Haut sich entzündet. Das subcutane Zellgewebe erleidet nur bei tiefer gehenden Ent- zündungen Veränderungen, dieselben betreffen theils die Fettzellen, theils das Bindegewebe; die ersteren werden häufig bei acuten oder chronischen Infiltrationen des subcutanen Zellgewebes mit Exsudat atrophisch, und gehen zum Theil nach der oben beschriebenen Weise in fettlose Zellen über und schwinden gänzlich; das Fettgewebe wird dadurch in seinem Umfang verringert, fester, erhält eine dunklere. Bräunliche Farbe. Zuweilen tritt endlich völliger Schwund des Fett- 54*