Die Zuckerkrankheit und ihre Behandlung / von Carl von Noorden.

  • Noorden, Carl von, 1858-1944.
Date:
1895
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Credit: Die Zuckerkrankheit und ihre Behandlung / von Carl von Noorden. Source: Wellcome Collection.

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    l)(Miai)(ilurm' (los Di'jilii'i.os. 14!) Schwäch(v-iist;iii(l(' <los llefzcns hcischei) oft seine Aiiwondnng. Nach persönlichen Ei-fahrungeu übertrifft der „Diabetikei--iSecl- von Kollistadt (Frankfurt a. M.) alle anderen Saccharin-Schaumweine. 2. Allgemeine hygienische Massnahmen. Ich habe manches, was hierher gehört, schon an andei'er Stelle vorweg nehmen müssen und bitte, namentlich die Abschnitte über die ätiologische Behandlung des neurogenen Diabetes und über die Anwendung der Trinkcuj-en zur Ergänzung nachzulesen. Was dort gesagt ist, soll hier nur der Vollständigkeit halber kurz gestreift werden; anderes ist ausführlicher zu erörtern. a) Psychische Behandlung. Der Diabetiker ist in der Regel Pessimist, er macht sich gei-n trübe Gedanken über sein Schicksal, verzweifelt an der Zukunft und verliert damit die Freude an der Gegenwart und nur allzu häufig — auch wenn die Kräfte noch vorhanden wären — die Schaffens- lust und die Enei'gic des AViliens. Hier Besserung zu schaffen, ist eine wichtige Aufgabe und der Erfolg wird vom Patienten und den Angehörigen wärmer anerkamit, als die Verdrängung von einigen Teilen Zuckers aus dem Urin. Das Ziel ist, dem Patienten das Selbstvertrauen wiederzugeben. Dass sie nicht heilbar sind, wissen die meisten Diabetiker; sie wollen dem Arzte kaum glauben, wenn dieser in einem besonderen Fall die Aussicht auf völlige Heilung eröffnet. Vor allem gilt es die Vorstellung zu bannen, als treibe der Diabetiker — weil er nicht heilbar sei — raschen Schrittes dem offenen Grabe zu und ferner die Vorstellung, dass jedes Procentteilchen Zucker mehr im Harn den Todesmarsch beschleunige. Es ist ein böses Verhängnis, wenn die Patienten in hypochondrischer Weise anfangen, die Laune und das subjective Allgemeinbefinden in Ab- hängigkeit zu stellen von dei' letzten Harnanalyse des Arztes, des Apothekers etc., statt vorurteilslos das eigene Kraftgefühl zum Gradmesser zu wählen. Wie man der gemütlichen Verstimmung und der Mutlosigkeit des Kranken Herr werden soll, lässt sich gar nicht allgemein be- antworten. Ermunternde Worte, Sorge für Schlaf, Wiederaufnahme der Beschäftigung, Aenderung derselben, in anderen Fällen Aus-