Die Zuckerkrankheit und ihre Behandlung / von Carl von Noorden.

  • Noorden, Carl von, 1858-1944.
Date:
1895
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Credit: Die Zuckerkrankheit und ihre Behandlung / von Carl von Noorden. Source: Wellcome Collection.

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    (%—% Flaschen am Tage), mit gekoclitem Wasser zur Stillung des Durstes verdünnt, leisten hier die besten Dienste. Andere Male bewährt sich, seihst in schweren Fällen die Einschaltung emer mehrtägigen, nur aus gekochter Milch und Haferschleim be- stehenden Diät. Daneben kann von Opium vorsichtiger Gebrauch gemacht werden. Die entgegengesetzte Behandlungsform: Er- zeugung starker Diarrhoen mit Calomel zum Zweck der Des- infection des Darmes wirkt weniger sicher, ist sehr angreifend und nur bei robusten Individuen gestattet. Bei schwächlichen Diabetikern ruft sie eher das hervor, was man vermeiden will: Collaps und Koma. 3. Operative Eingriffe. Womöglich sollen operative Eingriffe vermieden werden, da Wunden schlecht heilen und leicht Ausgangspunkt für weitergehende Gangrän werden. Ich möchte die Giltigkeit dieser Regel für die Furunkeln des Diabetikers mit besonderem Nachdruck hinstellen. Ein Nestor der deutschen Chirurgie sagte vor kurzem, er betrachte es als besonders schwierige Aufgabe, junge thatendurstige Chirurgen von der operativen Behandlung der Furunkeln abzuhalten. Wenn das Messer in der Behandlung von Furunkeln möglichst bei Seite gelegt werden soll, so ist das sicher beim Diabetiker in besonderem Maasse der Fall. Furunkeln gehen meist überraschend schnell durch Einleitung vernünftiger Diät und Anwendung feuchter Com- pressen, welche mit milden Antiseptica (Borsäure!) getränkt sind, zurück. Natürlich darf diese Mahnung nicht hindern, zum Messer zu greifen, wenn tiefer greifende Entzündungen, Carbunkel und Phlegmone, sich an den Furunkel anschliessen. Die Furcht vor jeder Operation ist um so berechtigter, je hinfälliger das Individuum ist und je mehr bereits andere trophische Störungen Platz gegriffen haben. Ausser localen Gefahren, welche von der Operationswunde ausgehen, ist die Narkose selbst zu fürchten. Vor allem dürfte es wohl zweckmässig sein, das Chloro- form als Narkoticum zu meiden; denn Chloroform gefährdet allzu ^ sehr die Leistungsfähigkeit des Herzens, dessen Widerstandskraft in schweren Fällen von Diabetes stets gelitten hat. Besser ist eine gemischte Morphium-Aethernarkose. Ausser Unglücksfällen in der