Mikroskopische Morphologie des Thierköpers im gesunden und kranken Zustände / von Dr. C. Heitzmann.

  • Heitzmann, Carl, 1836-1896.
Date:
1883
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Mikroskopische Morphologie des Thierköpers im gesunden und kranken Zustände / von Dr. C. Heitzmann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The University of Glasgow Library. The original may be consulted at The University of Glasgow Library.

    70/904 (page 48)
    tiimirlickem, durch feine Fädeken vermittelten Zusammenhänge. Die blassen, grauen Kerne dieser älteren Amöben sind stets von kleinen Vacuolen durchsetzt. Wenn man einem amöbenhältigen Präparate aus den ersten Tagen der Infusion einen Tropfen zur Hälfte mit Wasser verdünnten Glycerins zusetzt, so fährt jede Amöbe in dem Augenblicke, in welchem sie das Glycerin trifft, mit einem heftigen Rucke zu je einem homogenen, gelb- lichen, stark glänzenden Klümpchen zusammen, dessen Umfang nur einen kleinen Brucktkeil des früheren Leibesumfanges der Amöbe aus- macht. Oder die Amöbe schrumpft zu einem zackigen, von Vacuolen durchbrochenen Klümpchen zusammen, welches sich unter Bersten der peripheren Vacuolen in wenig Secundon zu einem nahezu homogenen Klümpchen umwandelt. Solche Klümpchen bleiben in der Regel unver- ändert. Amöben aus späterer Zeit verhalten sich gegen die Einwirkung des Glycerins nicht alle gleich. Hat man im Sehfelde eine blasse, fein- körnige, und eine mit gröberen Körnern versehene Amöbe, so erkennt man, dass, während letztere im Augenblicke des Zufliessens des Glycerins ziemlich rasch zu homogenen Klümpchen umgewandelt werden, erstere merklich träger schrumpfen, bisweilen nur Faltungen an der Oberfläche erhalten, um sofort wieder als blasskörnige Körper zu erscheinen, welche bewegungslos sind und nach und nach kugelig werden. Die meisten der von grob granulirten Amöben herrührendon Klümpchen gehen nur all- mälig in den Kugelzustand über, manche bleiben auch ganz unverän- dert. Welchen Einfluss übrigens die Concentration des Glycerins auf die Hervorrufung der geschilderten Erscheinungen, selbst hei Amöben, welche sich in einem Sehfelde befinden, ausübt, kann ich nicht ent- scheiden. Durch das Wegdrainiren dos Glycerins und Ersatz desselben durch Wasser, habe ich zwar sämmtliche Klümpchen allmälig in die Kugelform überführen, aber keines wieder zu Bewegungen veranlassen können'). Knorpelkörperchen. Vergleicht man die Elemeute des Knorpels von einem Säugethiere (in meiueu Fällen aus dem Kniegelenkknorpel des Oberschenkelbeins von Hunden, Katzen und Kaninchen) in verschie- denem Lebensalter mit einander, so ergeben die Befunde wesentliche, stets vom Alter des Tkiores abhängige Unterschiede. Die Reihe von Veränderungen, welche die groben Körnchen der Blutkörperchen des Fluss- krebses eingehen, und zwar ohne Zusatz irgend eines Reagenzmittels, habe ich schon im II. Capitel (Seite 23) beschrieben. Ein ursprünglich solides, homogenes Klümpchen lebender Materie wird unter unseren Augen vaeuolirt und später in ein zartes Netzwerk umgewandelt.