Ueber ein spinales Symptom im Reconvalescenzstadium acuter Manie / von Heinrich Schermer.

  • Schermer, Heinrich.
Date:
1889
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Credit: Ueber ein spinales Symptom im Reconvalescenzstadium acuter Manie / von Heinrich Schermer. Source: Wellcome Collection.

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    noch veranlasst ihn der Widerspruch, welchen dieselbe von Seiten zahlreicher, zum Theil sehr gewichtiger Autoren erfuhr, abermals darauf hinzuweisen,13) »dass wir es bei den sogen. Sehnenreflexen mit wirklichen reflectorischen Erscheinungen zu tliun haben«, und zu constatiren, dass diese von ihm von An- fang an vertheidigte und aus zahlreichen klinischen Thatsachen sowohl, wie aus bis dahin unangefochtenen physiologischen Ver- suchen längst mit absoluter Nothwendigkeit sich ergebende Auf- fassung neuerdings wohl auch für die hartnäckigsten Gegner durch erneute physiologische Versuche erwiesen worden sei. Gleichzeitig mit Erb und unabhängig von diesem be- schäftigte sich Westphal14) mit der Erforschung des Wesens der in Rede stehenden Erscheinung. Auch er wies nach, dass die Entstehung der betreffenden Muskelzuckung auf reflector- ischem Wege von der Haut oder den Gelenken aus auszuschliessen sei, allein mit der Anschauung Erb’s, welcher den Vorgang für einen Sehnenreflex hielt, erklärte er sich nicht einverstanden. Nach Westphal handelt es sich bei jenem Vorgang, den er, um nichts zu präjudicieren, als Unterschenkelphänomen bezeichnet, um eine directe nicht reflectorische Reizung des Muskels, welche durch Dehnung und Erschütterung zu Stande kommt. Dass sich das Beklopfen der Sehne wirksamer erweist als das des Muskels selbst, scheint ihm darin begründet, dass die an jener angreifende Dehnung und von jenen ausgehende Erschütterung besonders geeignet ist, auf sämmtliche Fasern des Muskels gleichzeitig zu wirken; selbstverständlich würde hiebei auch die Art der Anordnung der Fasern und ihres Ansatzes an die Sehne in Betracht kommen. Allein ausser einer genügenden Spannung der beklopften Sehne ist nach Westphal für die Wirksamkeit des mechanischen Reizes ein gewisser Tonus des betreffenden Muskels erforderlich, der reflectorisch vielleicht durch die auf dem Wege der Hautnerven zugeleiteten Reize 13) Erb, Zur Pathologie der Tabes dorsalis. Deutsches Archiv f. klin. Medicin Bd. 24. pg. 1. 14) Westphal, Ueber einige Bewegungserscheinungen an ge- lähmten Gliedern. Archiv f. Psychiatrie. Bd. V, pg. 803.