Volume 1

Die Krankheits-Familie Rheuma / Beschrieben von Dr. Eisenmann.

  • Eisenmann, Gottfried, 1795-1867.
Date:
1841-1842
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Krankheits-Familie Rheuma / Beschrieben von Dr. Eisenmann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

    181/222
    webseltcr, sondern mein- eine raliniähnlicho Masse liefert. Uebrigens kommt auch der gewöhnliche gute Eiter in sol- chen rheumatischen Zellgewebsgeschwülsten und Abscessen vor, und es scheinen blos die verschiedenen Abstufungen des hypersthenischen Cliarakters diese Verschiedenheit des Eiters zu bedingen. Bcym hypersthenischen Charakter erzeugt dieses Rheuma auch eine seröse Ausschwizung und es sind die Fälle dieser Art schwierig vom sthenisclien Zellgewebsrlieuma zu unterscheiden. Beym asthenischen Charakter endlich bildet die Krankheit glutinöse Exsudate, ln weche das Zellgewebe sich aullöst, und die Fälle, die man als Zellgewcbserweicliungen bezeichnet hat, dürften wohl nichts anders scyn, als asthenische Unterhaut-Bild- gewebs - Rheumatosen. Diese Zustände und Produkte sind aber natürlich nicht gleich anfangs, wenn die Geschwulst erscheint, zugegen, denn ursprünglich ist blos eine Stase in der Capillarität des Zellgewebs vorhanden; diese Stase macht aber schnell Ergicsungen in die Maschen des Zellgewebs die beym athenischen Charakter der Stase serös eystoffig sind, beym hypersthenischen Charakter gerinnstoffig, beym liyposthe- nischen wieder serös und beym asthenischen Charakter glutinös. Die seröson Infiltrationen werden sehr leicht wieder aufgesauoht, können aber auch leicht Erosionen der Haut veranlassen und sich durch dieselben nach aussen ergiesen. Die gerinnsto fügen Infiltrationen gerinnen nicht, so lange sie von der Luft abgeschlossen bleiben, sie blei- ben dikflüssig, können ebenfalls aufgesaugt werdeii, wie ich solches bey partiellen rheumatischen Zellgewebsge- schwülsten oft sah, sie können sich aber auch, wie bereits nngedeutet wurde in Eiter verwandeln, der dann das be- nachbarte Zellgewebe zum Zerlliesen bringt und so einen Abscels bildet. Wir werden unten bey den Muskelrheuma- tosen sehen, dafs der rheumatische Prozefs in manchen Muskeln sehr selten, in andern aber, wie in der Zunge, in den Lenden- und Psoasmuskeln sehr gerne Eiter or- zeugt, und ähnliches findet denn auch bey den Rhcuina- tosen des Bildgewebs statt, denn während das Rheu- ma des Unterhaut-Bildgewebes am Rumpf und an den Gliedern selten Eiter bildet, geht der Rheumatismns des Unterhaut - Zellgewebs der Fingerspizen (Panari- tium) regelmäfsig, und jener des Zellgewebs hinter dem Blinddarm (Pertyplitis) sehr gern in Eiterung über. Eine «ehr merkwürdige Erscheinung ist auch die, dafs das