Der Zusammenhang gewisser Lungenkrankheiten mit primären Rippenknorpelanomalieen / von Wilhelm Alexander Freund.

  • Freund, W. A. (Wilhelm Alexander), 1833-1918.
Date:
1859
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Credit: Der Zusammenhang gewisser Lungenkrankheiten mit primären Rippenknorpelanomalieen / von Wilhelm Alexander Freund. Source: Wellcome Collection.

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    auf diese Weise vermittelst des fest verbundenen Brustbeins die Auf- wärtsbewegung; aller übrigen mehr nach vorn und aussen arbeitenden Rippen einleitet und unterstützt. Es findet aber bei der Hebung der Rippen auch eine Bewegung um ihre Längsaxe (ein Wälzen) statt. Indem hierbei die vorderen En- den der untern Rippen eine (im Querschnitt) von oben hinten nach unten vorn gerichtete Lage einnehmen, theilen sie die Bewegung dem lateralen Ende des Knorpels mit; ein Theil dieser Bewegung wird durch Drehung in seinem Sternalgelenke absorbirt, dann aber dreht sich das äussere Knorpelende (entsprechend der Rippe) nach oben: und so wird die ex- spiratorische Spiralstellung der unteren Knorpel zu einer inspira- torischen ebenen, von oben hinten nach unten vorn gerich- teten ausgeglichen. — An der ersten Rippe aber legt sich ihr vorderes (Knochen-) Ende in der Inspiration horizontal und Iheilt dem an ihm haftenden Knorpel diese Bewegung mit; da diese in keiner Sternalartikulalion oder in einer Beugung des manubrium nach hinten absorbirt werden kann, vielmehr von dem breiten festen Ansatz am ma- nubrium auf den Knorpel zurückgeworfen wird, so biegt sich der Knor- pel, indem der Querschnitt seines lateralen Endes sich mit dem Knochen fast horizontal legt, während sein medianes Ende ziemlich in der ur- sprünglichen Stellung verharrt: so wkd also der erste Knorpel aus seiner exspiralorischen ebenen Lage in eine inspiratorische Axen- drehung oder Spiralstellung gebracht und steht dadurch den übrigen Rippenknorpeln schroff gegenüber. — Je nach der Lage, Gestalt und Gelenksbeschaffenheit des zweiten Rippenknorpels nähert er sich in diesem Verhältnisse bald mehr dem Knorpel der ersten, bald denen der unteren Rippen. — Da bei einer derartigen Spiralwindung einige Theile mehr, andere weniger gedehnt werden, so sieht man ein, dass der erste Knorpel dazu geeignet gebaut ist, indem sein unterer Rand, der die grösste Dehnung erfährt, auch der längste ist. Dem manubrium wird von den beiden sich hebenden ersten Rip- penknorpeln eigentlich eine Bewegung mitgelheilt, welche die Neigung desselben vergrössern müsste, so dass es sich mit seinem oberen Rande stärker nach hinten, mit dem untern stärker nach vorn legte. Trennt man seine Verbindung mit dem corpus sterni und löst die Clavikeln aus, so sieht man bei dem an der ersten Rippe angebrachten inspiralo- rischen Zuge jene Bewegung des manubrium. Bei unversehrter Verbin- dung aber wird das manubrium von dieser ihm mitgelheilten Bewegung nicht allein von dem ihm anhaftenden corpus sterni, sondern vorzüglich durch die Clavikeln zurückgehalten. Denn indem die sternalen Enden der Letzteren die Gelenkflächen am manubrium nach hinten und oben