Untersuchungen über die Anatomie und Mechanik des Kniegelenkes / von Prof. Dr. Robert.

  • Robert, Heinrich Ludwig Ferdinand, 1814-1878.
Date:
1855
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Credit: Untersuchungen über die Anatomie und Mechanik des Kniegelenkes / von Prof. Dr. Robert. Source: Wellcome Collection.

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    der stärksten Extension der Strecksehne auch den stärksten Druck, der jedoch durch die Vertiefung dieser Stelle mode- rirt wird. Durch die Lagerung in dieser Vertiefung fixirt sie den über ihr liegenden sehnigen Theil der Streck- muskeln in der Rolle, und presst denselben tief in die- selbe ein. Man kann daher bei dieser Stellung am leben- den Menschen die Ränder der Rolle am deutlichsten füh- len imd sieht sie zuweilen tmter der Haut vorspringen. Sie übt hierdurch eine Fixation des Gelenkendes des Ober- schenkels aus, wodurch dieser selbst gegen die Pfanne angepresst wird imd die Drehung des Unterschenkels gegen den Oberschenkel freier A^on Statten gehen kann. Tritt sie aus der Fossa intercondyloidea auf den untern Theil der Rolle, so wird zwar die Spannung der Streckmuskeln verringert, allein die Erhabenheit der Rolle compensirt diesen Verlust. Der Druck des Oberschenkels gegen die Pfanne ist derselbe , dagegen die Fixation des Gelenk- kopfes gegen den Unterschenkel eine andere geworden, die Drehungsfähigkeit des Unterschenkels ist beschränkter. Der Angriffswinkel des Kniescheibenbandes ist ebenfalls ein anderer geworden; das früher unter einem nach hinten offenen Winkel eingreifende Kniescheibenband läuft jetzt in gerader Linie mit der vorderen Kante des Schienbeins und hindert mit den beiden seitlichen Bändern die exces- sive Drehung des Unterschenkels. Wenn nun die Kniescheibe sich von dem imtern Theil der Rolle auf den vordem bewegt, bewirkt sie eine rück- gängige Bewegung des Gelenkendes des Femurs im Ver- hältniss zur obern Fläche der Tibia,' welche nach der Dicke der Kniescheibe 12 Mm. betragen muss. Indem nämlich Pfanne und Kniescheibe bei der Beugung unter einem rechten Winkel sich gegenüber stehen, haben sie den Oberschenkel durch ihre Gelenldlächcn zwischen sich Ilobert, Kniegelenk. 2