Ueber die neuropathologische Bedeutung der Pupillenweite / E. Raehlmann.

  • Raehlmann, E. (Eduard), 1848-
Date:
[1880]
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Credit: Ueber die neuropathologische Bedeutung der Pupillenweite / E. Raehlmann. Source: Wellcome Collection.

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    1) geübt wird. Bei einfacher Aufforderung einen beliebigen Gegenstand z. B. den Finger des Untersuchenden anzusehen, folgen Leute, deren Sehvermögen stark beeinträchtigt ist (und mit solchen hat man es sehr oft zu thun) in der Regel nicht, am allerwenigsten Blinde. Man mache daher die Untersuchung am besten so, dass man den Kranken auffordert, auf seinen eigenen nahe vor die Augen gehaltenen Finger, oder noch besser, auf seine eigene Nase zu sehen. Bei vollständig Blinden sind die Erinnerungen an die dazu noth—fl wendigen Innervationsimpulse von früher her noch so lebendig, dass dies* geforderte Convergenzbewegung noch eingeleitet wird. Wenn bei mangelnder Reaction auf Licht und bei erhaltener Reac- tion auf Convergenzbewegung — immer die Lichtempfindung vorausge- setzt, — die Myosis fehlt, so liegt nichts desto weniger Verdacht auf Erkrankung der Centraiorgane vor. Ich habe übrigens in solchen Fällen sich später exquisite Myosis entwickeln sehen. Die Myosis kommt unter den Symptomen der Tabes sehr früh zur Entwicklung; wie ich Vincent (1. c.) gegenüber bemerken möchte,' welcher, gestützt auf 82 Fälle aus der Abtheilung Charcot's, die Myo^ sis den späteren Symptomen zurechnet, sie wird sogar von den Krankem häufig noch vor dem Auftreten der Motilitätsstörungen bemerkt (Drouin Nach Remak ist sie vorzugsweise ein Symptom seiner Tabes cervin calis und dürfte als solches nach den oben angeführten Gründen woh'.i ii niemals fehlen. Entsprechend der schwachen Innervation des Sympathicus ist du enge Pupille der Tabetiker sehr wenig empfindlich gegen Atropin. Maxi- t« maldosen dieses Mittels, welche die Wirkung des Ringmuskels der Irii aufheben, pflegen nur mittlere Erweiterung der Pupille zu bewirken. In der Literatur findet sich eine ganze Reihe wichtiger anatomische i, Befunde, welche die Abhängigkeit der Pupillenweite von Rückenmarks-rit affectionen besonders aber von Affectionen des Halsmarkes illustnren. Am bekanntesten ist der Fall von F. Riegel1) aus dem Julius spital von Würzburg. Ein Stich in den Nacken hatte die linke Rucken . markshälfte durchschnitten; es fand sich bei normalem Sehvermoge , rechts: Körperhälfte anästhetisch, enge Pupille, links: Lähmung m: Hyperästhesie und erhöhte Reflexerregbarkeit. ^ Die Verengerung der Pupille fand BaerwinkeP) bei Schussvei letzung durch den Hals, Rüssel3) bei durch Fall verursachte Trer, nung zwischen dem 7. Hals- und dem ersten Brustwirbel u. s. w^ ähnliche Fälle sind berichtet von Ogle. Bei Aufstellung einer Sti 2) Baerwfnkel, Pathologie des Kopfsympathicus. (Dtsch. Archiv für khn. Me XIV. p. 545). 3) Rüssel in Med. Times and gaz. Vol. 41. 64. p. »»A Fi