Ueber Disinfection septisch inficirter Wunden / von C. Schimmelbusch.

Date:
[1895]
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Credit: Ueber Disinfection septisch inficirter Wunden / von C. Schimmelbusch. Source: Wellcome Collection.

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    hält. Man timt gut, ein und dieselbe Race von Mäusen und ein und dasselbe auf Virulenz diesen gegenüber genau geprüfte Milzbrandmaterial jedesmal bei einer Reihe zu verwenden. Es sind nicht alle weissen Mäuse gegen kleine Mengen Anthrax- impfstotf gleich empfänglich und besonders zeichnet sich eine hier am Ort bekömmliche verhältnissmässig grosse Race durch eine relative ünempfänglichkeit aus. Auch die Art der Impfung ist besonders bei oberflächlichen Wunden nicht gleichgiitig. Es macht Unterschiede aus, ob man das Impfmaterial, z. B. den Milzsaft, sanft auf der Wunde verreibt oder nur auftupft resp. auftropft und man erhält bei letzterem Modus nicht un- erhebliche Prozentsätze negativer Impfresultate, die bei Ver- reiben des Impfmaterials ausbleiben. Man muss die Impfungen mit geprüftem Impfstoff, an gleich empfänglichem Thiermaterial und mit einer Gleichmässigkeit vornehmen, wie man sie ja z. B. auch bei der Variola-Vaccination ausübt; denn die bei allen Thieren eines Versuches gelungene Infection bildet natürlich die Voraussetzung für eine richtige Beurtheilung therapeu- tischer Resultate. Bei allen Studien an Thierwunden macht es eine gewisse Schwierigkeit, dass die Thiere ihre Wunden nicht in Ruhe lassen, berühren, verletzen, belecken etc. Bei Kaninchen kann man dies mit einigen Vorsichtsmaassregeln verhüten, umständ- licher bei Mäusen. Diese benagen und belecken ihre Wunden fortwährend und besudeln sie mit Speisetheilen, ihrem Urin, Faecalien und allem, womit sie in Berührung kommen. Die Mäuse würden nicht blos das aufgetragene Impfmaterial sich per OS einverleiben, sondern auch das Desiuficiens ablecken und schon diese beiden Möglichkeiten der intestinalen Infection und Intoxication Avürden genügen, um die Sicherheit des Ur- theils bei einem tödtlichen Ausgange des Experimentes zu trüben. Man hilft sich am besten in der Weise ^ dass man oberflächliche Wunden am Schwanz der Mäuse anlegt und diesen Schwanz dann durch ein Loch der Seitenwand des Käfigs zieht und ausserhalb befestigt, so dass Schwanz und AVunde den Einwirkungen des Thieres entzogen sind. Wii’ haben uns zu dem Zwecke kleine Blechkäfige bauen lassen, welche in einer Reihe eine Anzahl gleich grosser Fächer besassen, gross genug, um die Mäuse aufzunehmen. Auf der einen Seite des Käfigs waren in entsprechender Höhe runde Löcher angebracht, welche die Schwänze der Mäuse durchtreten Hessen. Diese Löcher müssen hin- reichend gross uud mit einem Ring eingefasst sein, damit die Thiere die Schwänze sich nicht an ihnen verbunden. Der in 3 oder 6 Fächer ab- getheilte Käfig steht auf einer blechernen Fussplatte, die in einer Ent- fernung von ca. 5 cm von den Löchern eine entsprechende Anzahl von Haken aufweist. Au diese Haken werden die durch die Löcher gezogenen