Ueber die Behandlung des Ileus mit Massage / von Max Buch.

  • Buch, Max.
Date:
[1880?]
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Credit: Ueber die Behandlung des Ileus mit Massage / von Max Buch. Source: Wellcome Collection.

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    einen und nach der anderen Seite, derart, dass ich zunächst die Enden der Geschwulst entleerte und dann allmälig zur Mitte fortschritt und gab mich nicht früher zufrieden, als bis keine Spur von Schwellung mehr zu erkennen war. Ein Gurren oder Kollern erinnere ich mich nicht gefühlt zu haben. Zur Nacht wurden noch einige Morphiumpulver verordnet. Als ich die Patientin am nächsten Vormittag wieder aufsuchte, fand ich sie schon ausserhalb des Bettes. Sie hatte einige Stunden, nach¬ dem ich sie verlassen, reichlichen Stuhl gehabt und am Morgen ihr vollständiges Wohlbefinden wiedergewonnen. Falls in diesem letzten Falle der Therapie überhaupt eine Mitwirkung bei der Genesung zugestanden wird, und das ist doch wohl nothwendig, so kann der Erfolg nur der Massage zugeschrieben werden, denn das Morphium kann kaum einen Antheil an demselben beanspruchen. Eben so klar ist die Heilung im Sserbski’sehen Falle der Massage allein zuzu¬ schreiben; in meinem ersten Falle aber lässt der Umstand, dass vorher grosse Dosen von Calomel mit Jalappa ferner sehr energische Hochklystiere von Eis wasser erfolglos gewesen waren, mit bedeutender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die manuelle Entleerung des Darmes wesentlich zum end¬ lichen glücklichen Erfolge beigetragen hat. Die Pulver von Calomel mit Jalappa waren nicht gleich ausgebrochen worden; sie hatten offenbar Darmperistaltik angeregt, doch war das Hinderniss zu gross, sie theilten das Schicksal der eingenommenen Speisen, wurden zurückgedrängt und theilweise wieder aus¬ gebrochen. Die Klystiere aber erreichten die Kothmassen nicht, wie es gewöhnlich zu gehen pflegt, wenn dieselben im Dünn¬ darm sitzen. Dass aber die Wassereinspritzungen nicht ener¬ gisch genug gemacht wurden, wird man mir kaum einwenden. Erst nach der Entleerung der an der Bauhin’schen Klappe angestauten Kothmassen in den Dickdarm wurde es dem Ab¬ führmittel möglich, seine Pflicht zu thun. Von unseren 4 Fällen betrifft der eine (mein erster) eine Strictur der Bauhin’schen Klappe, während es sich in den 3 übrigen um Invagination handelt; bei der einfachen Darm- strictur und der Intussusception wird denn auch unser Ver¬ fahren, falls man die Kothgeschwulst fühlt, mit Vortheil Platz greifen. Die Wirkungsweise wird dabei, wenn man in der Richtung des Darmes von oben nach unten, das heisst dem Ausgange zu, streicht, eine zweifache sein: Einmal wird der