Zur Anatomie und Klinik der primären Sarkome im Bereich der Kniegelenkskapsel ... / vorgelegt von Hermann Krüger.

  • Krüger, Hermann (Johannes Hermann), 1878-
Date:
1903
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Credit: Zur Anatomie und Klinik der primären Sarkome im Bereich der Kniegelenkskapsel ... / vorgelegt von Hermann Krüger. Source: Wellcome Collection.

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    für die Erklärung der Tatsache, dass gerade die Kniegegend so häufig Sitz von Sarkomen wird. Da die knorpeligen Epi¬ physenlinien am untern Femur- und oberen Tibiaende am längsten erhalten bleiben, so stellt man sich meist vor — falls man nicht einen infektiösen Ursprung annimmt — dass durch irgendwelche^ vielleicht traumatische Einflüsse, die hier unge¬ wöhnlich lange stattfindenden Wachstumsvorgänge in einer zur Geschwulstbildung führenden Weise modifiziert werden. Diese Erklärung erscheint sowohl für die periostalen als für die myelogenen Tumoren befriedigend, ist jedoch nicht verwertbar, wenn es sich um ältere Patienten handelt und wenn die Geschwulst sich vom Fascien- und Bandapparat ent¬ wickelt. Beides trifft in unserem Falle zu. Durch die ungewöhnliche Lokalisation bedingt, war nun auch der klinische Verlauf abweichend von dem eines gewöhn¬ lichen Fasciensarkoms. Im allgemeinen sind diese Geschwülste relativ gutartig, insofern als zwar Recidive nicht selten sind, aber es doch fast nie zur Metastasenbildung kommt und durch genügend radikale Operation sich der Verlust der Extremität meist vermeiden lässt. Was die Tatsache anbetrifft, dass unserem Patienten bei der ersten Operation durch andre Hand die Inguinaldrüsen mit entfernt wurden, so erscheint es sehr zweifelhaft, nach dem klinischen Bilde sowohl als nach dem mikroskopischen Bau der Tumoren, ob es sich damals wirklich schon um sarkomatöse Schwellung der Drüsen gehandelt hat. Es ist ja längst bekannt und in der Literatur des öfteren er¬ wähnt, dass nach Entfernung einer Neubildung bisweilen die geschwollenen regionären Lymphdrüsen, die aus technischen Gründen vielleicht nicht entfernt wurden, spontan sich ver¬ kleinerten. Andrerseits findet man häufig Lymphdrüsen, die bei der Operation den Verdacht, durch Geschwulstmassen infiltriert zu sein, erweckt hatten und mit exstirpiert wurden,