Über das primäre Tubenkarzinom / von Johann Fonyó.

  • Fonyó, Johann.
Date:
1913
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Credit: Über das primäre Tubenkarzinom / von Johann Fonyó. Source: Wellcome Collection.

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    groß. Das Endokardium zumeist glatt, an manchen Stellen rötlich inhibiert. Ebenso die Aorta mit einigen hervortretenden, grauweißen Prominenzen von ziemlich fester Konsistenz. Der Herzmuskel schlaff, weich, brüchig, von ge- kochter Fleischfarbe. Die Leber etwas vergrößert, sehr weich, gelblich-rot gefärbt. Die Schnitt- fläche zeigt ein verschwommenes Bild der Leberacini. Beide Nieren mäßig vergrößert. Kapsel leicht abschälbar. Schnittfläche rötlichgrau, Konsistenz weich. Am oberen Teile der Leber ist eine vom Diaphragma herabhängende Ge- schwulst in der Größe einer kleinen Faust in die Lebersubstanz hineingewachsen, welche weiß-rötlich gefärbt und mit der Leber verwachsen ist. Nach oben hebt sie den Herzbeutel etwas in die Höhe. Sie erweist sich mikroskopisch alsMetastase eines Zottenkrebses, von solidem Typus, mit größeren und kleineren nekrotischen Herden und hoch- gradigem Polymorphismus der Zellen. Die beidenTuben sind zu je einem Saktosalpinxsack umgebildet, je 14cm lang und 7 cm dick. Dieselben sind an einzelnen Stellen von solider, höckeriger, an an- deren von weicher Konsistenz, und teilweise cystisch degeneriert. Im allgemeinen sind sie rosenrot und an ihrer Oberfläche mit Resten von peritonealen Adhäsionen bedeckt. An den unteren, konkaven Rändern der Geschwülste liegen die ge- sunden, atrophischen, nicht mit ihnen verwachsenen Ovarien. Die Schnittflächen zeigen den Charakter einer encephaloiden Ge- schwulst. Die Höhle der Tube wird durch die weiche Substanz des Tu- mors vollkommen ausgefüllt. Durchschneidende weiße Herde, undurchsichtige gelbe Flecke und mit Blut gefüllte Höhlen wechseln miteinander ab; von der Schnitt- fläche der weichen Geschwulstsub- stanz ist viel milchartiger Saft ab- streichbar. Die von der Wand der Tube ausgehenden und gegen die Mitte der Geschwulst radiär ver- laufenden, bindegewebigen, weißen Trabekel bedingen in den nicht de- generierten Partien teils papillären, teils retikulären Bau. Unter der Serosa sind hier und da halbkugel- förmig erhabene, metastatische Herde zu finden. Die von verschiedenen Partien der Geschwülste genommenen mi- kroskopischen Schnitte (s. Fig. 3, 4, 5) geben das Bild einer medullären, encephaloi- den Geschwulst. Die langen, dünnen, irregulär verlaufenden, zottenartigen Papillen (Fig. 3) sind mit einschichtigem Epithel bedeckt und haben ein zellenarmes Bindegewebe enthaltendes Stroma. Stellenweise dringen sie auch in die Muscularis der Tube ein und bilden dort Röhren mit einschichtigem Epithel (Fig. 4b). Fig. 3. Ein mikroskopischer Schnitt der rechten Tube des I. Falles. Hämatoxylin-Pikrofuchsinfärbung. Apochrom. 22,5 mm. Projekt. Okul. 8. Typisches Bild des Zottenkrebses des Eileiters.