Die angeborene Hüftgelenksverrenkung / von Peter Bade.

  • Bade, Peter.
Date:
1907
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Credit: Die angeborene Hüftgelenksverrenkung / von Peter Bade. Source: Wellcome Collection.

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    Wie man sieht, besteht in jedem Falle eine Differenz zugunsten der Dicke der kranken Seite, und zwar ist stets der Y-förmige Knorpel- spalt länger; nur zweimal ist die Differenz der Pfannenböden nicht messbar, gleich Null, /äjP&fyL - £0^* % a^er *n ^en beiden Fällen ist doch der Y-förmige Spalt ver- breitert. Bei den doppel- seitigen Luxationen ist natürlich diese Hyper- trophie des Pfannen- bodens auch vorhanden, aber man findet nicht immer, dass ein Pfan- nengrund hochgradiger hypertrophisch ist als der der andern Seite. Bisweilen jedoch kann man sehr gut nach- weisen, dass gerade an der Seite die Hypertrophie die stärkere ist, wo der Grad der Luxation der höhere ist. So verfüge ich über ein sehr interessantes Bild, Sophie W. (s. Fig. 17). An der einen Seite typische Luxatio iliaca, an der anderen Luxatio cotyloidea et sub pubica. Ein Blick auf die Pfannen- böden zeigt, dass an der Seite mit iliacaler Luxation die Hypertrophie ungefähr doppelt so stark ist als an der Seite mit subpubicaler. Fig. 16 zeigt, wie ich die Masse, um die Hyperplasie des Pfannen- bodens festzustellen, gewonnen habe. Die genauen Masse sind: Epiphysenbreite . . . . Pfannenbreite Luxatio iliaca 26 mm 43 mm Luxation sub pubica 17 mm 28 mm Man kann sich nun vorstellen, dass, da die Hyperplasie an der einen Seite viel stärker war, auch der Wachtumsdruck stärker gegen den Kopf pressen musste und ihn eher aus der Pfanne herauspresste als an der anderen Seite, dass es daher an dieser Seite zu einer Luxatio iliaca kommen musste. Denn die iliacale Form der Luxation ist sicher- lich in den allermeisten Fällen diejenige, welche am frühesten entsteht, welche am schwersten zu reponieren ist, welche am schwersten zu reti- nieren ist. Und gerade die schwierige Ketention der iliacalen Luxation dürfte ihren Grund haben in der starken Hypertrophie des unteren Pfannenquadranten.