Die pathologische Anatomie und die Heilung der durch den Staphylokokkus pyogenes aureus hervorgerufenen Erkrankungen / von Hugo Ribbert.

  • Ribbert, Hugo, 1855-1920.
Date:
1891
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Credit: Die pathologische Anatomie und die Heilung der durch den Staphylokokkus pyogenes aureus hervorgerufenen Erkrankungen / von Hugo Ribbert. Source: Wellcome Collection.

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    Degeneration gehören, geltend macht. Je virulenter die Cul- turen, desto massenhafter entwickeln sich die Kokken im Kör- per, desto umfangreicher ist die Nekrose in der Umgebung' der Pilzhaufen, desto ausgedehnter die genauer zu beschreibende fet- tige Degeneration des Herzmuskels. Je abgeschwächter die Cultur ist, desto geringer sind alle diese Momente entwickelt, desto kleiner zu dem gleichen Zeitpunkt die Heerde. Je reichlicher ferner die injicirten Kokkenmengen, desto zahlreicher die entste- henden Heerde, desto schwerer die Erkrankung. Die intravenöse Injection grösserer Mengen des Staphylo- kokkus führt nach meinen Beobachtungen auch bei verminderter InfeCtionsfähigkeit stets zum Tode des Versuch sthieres. Es ist mir kein Fall vorgekommen, in welchem das Kaninchen der Ein- spritzung eines Cubikcentimeters einer Aufschwemmung, welche innerhalb der gegen das Licht gehaltenen Pravaz'schen Spritze leicht getrübt erschien, nicht erlegen wäre1). Mit dieser Angabe stehe ich in Gegensatz zu Rinne2), der bei Kaninchen 2—3 Pravaz'sche Spritzen einer Kokkenaufschwemmung ohne die ge- ringste Erkrankung injiciren konnte. Allerdings bleiben, wenn die Cultur nicht besonders virulent ist, einzelne Thiere nach der Infection längere Zeit, 2—3 Wochen, am Leben, so dass man schon glauben könnte, die Injection sei wirkungslos gewesen, bis sie dann abmagern, matt werden und verenden. Wenn man ge- ringere Mengen injicirt, bleiben manche Thiere anscheinend ge- sund. Tödtet man sie aber in den ersten Tagen oder Wochen nach der Injection, so wird es meist gelingen, in den Nieren oder im Herzen vereinzelte kleinere Heerde aufzufinden, deren Aushei- lung aber offenbar möglich ist. Injicirt man schliesslich Kokken- mengen, welche eine Trübung der Aufschwemmung nicht mehr 1) Da es einerseits zu zeitraubend, andererseits für meine Zwecke auch nicht erforderlich war, jedesmal durch das Plattenculturverfahren die Zahl der in der benutzten Emulsion vorhandenen Keime festzu- stellen, so begnüge ich mich mit der Angabe, ob die wässerige Auf- schwemmung nach der Einfüllung in die Spritze eben erkennbar, leicht, sehr deutlich, oder milchig g'etrübt war. Diese Bezeichnung-en haben mir bei meinen Untersuchung-en zur Wiederholung früherer Experi- mente völlig ausgereicht. 2) Der Eiterungsprocess und seine Metastasen. Archiv f. klini- sche Chirurgie, Bd. 39.