Die Hämophilie oder die Bluterkrankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie ... / öffentlich vortragen wird Walther Grusche.

  • Grusche, Walther, 1874-
Date:
1901
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Credit: Die Hämophilie oder die Bluterkrankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie ... / öffentlich vortragen wird Walther Grusche. Source: Wellcome Collection.

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    Blutiiugeii, von der Art und dein Ort derselben, von den äusserlichen Lebensverhältnisseu, vom Beruf, von der Art und Zahl der traumatischen Anlässe, den Komplicationen, sodann davon, ob die Hämophilie erworben oder ererbt ist, wobei die Grundsätze der erblichen Genese massgebend sind. Jeden Augenblick muss man auf eine Blutung gefasst sein, ohne dass man [zu dei’ Hoffnung berechtigt ist, mit Erfolg der Blutung entgegentreteu oder ihre Wiederholung verhindern zu können. Ist die Zeit der Pubertät überschritten und der Patient nicht gestorben an den Folgen einer erlittenen 7er- wuudung, einer notwendig gewordenen Operation oder der Anämie, wie sie sich allmählich infolge der nach den leich- testen mechanischen Insulten immer wiederkehrenden Blut- verlusten ausbildet, so ist die Prognose schon günstiger zu ! stellen, und dies ist bei zunehmendem Alter noch mehr der I Fall, da leichte Fälle von Hämophilie bisweilen ganz aus- i heilen köimen. I Mir blutende Wunden ist die Prognose stets bedenklich, ! füi* Nierenblutungen desgleichen; für Hämatome wegen der grossen Resorptionsfähigkeit und der geringen Neigung zur ' Vereiterung relativ günstig, ebenso für die Gelenkergüsse aus denselben Gründen und wegen der meist nur geringen Beein- ti’ächtigung der Gebrauchsfähigkeit. Therapie und Prophylaxe. Trotz der beträchtlichen Kasuistik und Litteratur müssen wir leider eingestehen, dass wii’ bis jetzt noch immer keinen sicheren Aufschluss über das Wesen jener rätselhaften Krank- heit haben, dass wir trotz der vielfach zur Bekämpfung der- selben empfohlenen Mittel, die den aufgestellteu Hj^pothesen entsprechen,, kein spezifisches Mittel besitzen, das im Stande wäre, eine dauernde Heilung zu gewähren. Infolgedessen muss sich die Therapie auf die Behandlung der einzelnen Symptome beschränken. Verschiedene Autoren erhofften von innerlichen Mitteln Erfolg. So wurde z. B. Secale cornutum. Ergotin, Extractum