Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden.

  • Wreden Robert, 1837-1893.
Date:
1868
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Credit: Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden. Source: Wellcome Collection.

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    Bedeutung seiner Beobachtung geahnt, denn in der er- wähnten Arbeit (1. c. p. 105) sagt er: »Der Werth dieser mit der Respiration einhergehenden Luftdruckschwankun- gen im Ohr liegt auf der Hand. Für die Function des letzteren muss es von grosser Wichtigkeit sein, wenn die Luft in der Trommelhöhle nicht blos während des Schling- actes, sondern ausserdem bei jeder Ex- und Inspiration eine Veränderung erfährt Es ist ferner nicht un- wahrscheinlich, dass alle Erkrankungen, welche überhaupt eine Beeinträchtigung des Respirationsactes zur Folge haben, auch indirect jenen Respirationsact des Ohres mehr oder weniger hindern und somit vielleicht der Entstehung gewisser Ohrenkrankheiten Vorschub leisten können. Zu dieser Vermuthung führen mich manometrische Unter- suchungen, welche ich an einigen ohrgesunden, jedoch lungenkranken Individuen auf der Abtheilung des Herrn Prof. Traube in der Berliner Charite unternahm und welche bei sonst normalem Ohr und Pharynx keine Re- spirationsbewegungen des Trommelfelles zeigten.« Diese äusserst wichtige Ansicht über die Function der Ohrtrompete ist übrigens schon 20 Jahrefrüher von Philipp HeinrichW olff (»Die nervöse SchwerhörigkeitundihreBe- handlung durch eine neue Methode«. 1. Auil. 1844, 2. Aufl. 1866, pag. 88 u. ff.) verfochten worden und hatte letz- terem als Princip einer neuen Behandlungsmethode ge- dient. Ausserdem hat sie in der Neuzeit eine wesent- liche Bekräftigung in den Forschungen Fried. E. We- ber’s erhalten, welcher zuerst den Beweis lieferte, dass die Normalisirung eines stets offenen oberen Tubarlumens einen grossen Einfluss auf die Hörkraft selbst bei zer- störtem Trommelfell ausübt. Schliesslich haben die neue- sten Untersuchungen Rüdinger’s und L. Mayer’s er- geben, dass im oberen Theile des Tubarlumens, unter dem Knorpelhaken, sich constant eine mit der Aussenluft frei communicirende pneumatische Röhre befinde. Wenn nun aber schon beim Erwachsenen die Wich- tigkeit des Respirationsactes für die Function des Mittel- ohres nicht zu bezweifeln ist, um wie viel grösser muss nicht dieselbe beim Neugeborenen sein. Wissen wir doch, dass bei letzterem die Ohrtrompete nicht nur kurzer und gradgestreckter, sondern auch absolut weiter ist. Nach V. Troeltsch’s Untersuchungen (»Anatomie des Ohres«,