Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden.

  • Wreden Robert, 1837-1893.
Date:
1868
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Credit: Die Otitis media neonatorum vom anatomisch-pathologischen Standpunkte : eine auf Grund der Sectionsergebnisse von 80 Kinderleichen entworfene Schilderung / von Robert Wreden. Source: Wellcome Collection.

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    1861, p. 87 u. 84) beträgt die engste Stelle immer noch 3 Mm. (an der 15 Mm. langen Tuba eines Tmonatlichen Kindes), während beim Erwachsenen die engste Stelle (Isthmus) nur 2 Mm. hoch und kaum 1 Mm. breit ist (bei einer Länge von 35 Mm.) Ausserdem ist auch der Eingang der Tuba in die Paukenhöhle beim Kinde ver- hältnissmässig viel weiter, als beim Erwachsenen. Beein- trächtigungen des Respirationsactes beim Säugling in Folge von ausgebreiteten Atelectasen, Pneumonien, capil- lären Bronchialcatarrhen u. s. w., welche bekanntlich zu den häufigsten Leiden des Neugeborenen gehören, wer- den selbstverständlich eine verhältnissmässig stärkere Er- krankungsursache für die kindliche Paukenhöhle abgeben müssen, als solches bei einem Erwachsenen der Fall ist. Dem entsprechend sehen wir auch, dass von den 13 an acuter Mittelohrentzündung erkrankten Kindern bei 7 Pneumonie und bei 4 congestive Atelectase (von No. 29 fehlt der Sectionsbefund und bei No. 54 Lungen anämisch) durch die Section nachgewiesen war. Es ist wohl mehr als wahrscheinlich, dass in diesen Fällen das Ohrleiden nicht das primäre, sondern das consecutive, vom Lungen- leiden bedingte gewesen ist.*) Sehr wahrscheinlich ist es auch, dass beim Erwachsenen in ähnlicher, wenn auch weniger intensiver Weise die Paukenhöhle consecutiv erkrankt bei hochgradigen Lungenleiden, welche die Re- spirationsthätigkeit wesentlich beeinträchtigen und herab- setzen. Theilweise ist der Beweis dafür schon geliefert. So wissen wir z. B., dass im letzten Stadium der Lun- genphthise nicht selten Harthörigkeit und Ohrensausen in Folge eines consecutiv entstandenen Ohrcatarrh sich ent- wickeln und dass diese Fälle eine sehr schlechte Prognose haben, weil die auf die Paukenhöhle beständig fortwir- kende Erkrankungsursache (mangelhaftes Athmen) unent- fernbar ist. Für die an Pneumonie, Oedem, capillärer Bronchitis, Larynxeroup etc. Leidenden muss die patho- _ *) Sehr bemerkenswerth ist jedenfalls der Umstand, dass in keinem der 36 Fälle von Pneumonie, welche unter den von mir untersuchten 80 Kinderleichen vorgekommen waren, ich ein normales Mittelohr vorgefunden habe (s. Ruhr. I) und dass selbst in den leichtesten Fällen von Atelectase oder Congestion in den Lungen stets eine mehr oder weniger erhebliche Hyperämie der Ohrschleimhaut vorhanden war. (S. Ruhr. I B.) 2*