Das Malaria-Siechthum in den Niederrheinischen Landen : ein Versuch in der medizinischen Geographie / von C.A. Steifensand.

  • Steifensand, Karl August, 1803-1849.
Date:
1848
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Credit: Das Malaria-Siechthum in den Niederrheinischen Landen : ein Versuch in der medizinischen Geographie / von C.A. Steifensand. Source: Wellcome Collection.

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    Klasse von Menschen, welche in dumpfen, schmutzigen und feuchten Wohnungen nahe am Wasser wohnen, und welche vermöge ihrer anstrengenden Lebensweise und we- nig kräftigen Nahrung auch vor den übrigen eine PrUdisposi- tion zur Aufnahme von Miasmen haben. Ausserdem spricht aber noch mehr für die Ansicht der näheren gegenseitigen Beziehung oder Verwandtschaft beider Krankheiten die von vielen Seiten her bestätigte Beobachtung, dass überall da, wo die Cholera auftritt und sich verbreitet, das Wechselfieber allmählig abnimmt und endlich ganz verschwindet, was wohl nur in einem Auf- gehen des Wechselfiebers in die mächtigere Cholera seinen Grund hat. Um so mehr ist es zu verwundern, dass man diese Thatsache für die pathogenetische Erklärung der Na- tur und des Ganges dieser von Aerzten und Laien auf allen ihren Wegen so ängstlich verfolgten und vielbeschrie- benen Krankheit so wenig benutzt hat, so dass sie in pa- thologischer wie therapeutischer Hinsicht noch immer ein Räthsel, eine wahre crux medicorum, ist. Der noch immer fortdauernde Streit über Contagiosität oder Nichtcontagiosi- tät der Cholera scheint in der That, wenn man jeneS'Yer- hältniss gehörig berücksichtigt, sich ohne besondere Schwie- rigkeit schlichten zu lassen. Denn wenn die Cholera, wie sie in einer Malariagegend ursprünglich entstanden, so auch in ihrer Verbreitung hauptsächlich Malariagegenden auf- sucht, so bildet die Malariadyskrasie allerwärts die Prädis- position für sie. Sie wird also nur diejenigen Individuen befallen, welche an jener Dyskrasie, am Wechselfieber oder an dessen Folgen, vielleicht auch solche, welche an ander- weitigen gastrischen oder biliösen Affectionen leiden. Die-