Tetanie und Staarbildung : ein Beitrag zur Pathologie und pathologischen Anatomy der Linse / herausgegeben von Wilhelm Schulek.

  • Peters, Albert, 1862-1938.
Date:
1898
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Credit: Tetanie und Staarbildung : ein Beitrag zur Pathologie und pathologischen Anatomy der Linse / herausgegeben von Wilhelm Schulek. Source: Wellcome Collection.

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    sehen Tetanie und Cataractbildung annelniien müssen, so entsteht die weitere Frage, wie wir uns das vorzustellen haben. Von Knics^) ist schon früher betont worden, dass bei jenen von Saemisch gemeinten Patientiimen locale, d.h. Ciliarmuskelkrämpfe eine Rolle spielten, und Wetten- de r f e r 2) kommt ganz zu derselben Ansicht, weil in einem seiner Fälle ganz sicher nachzuweisen war, dass vor dem Eintritt einer dauernden Sehstörung jedes Mal während des Anfalles ein Schlechtersehen für die Ferne bestanden habe, ganz so, wie das in einem Falle von Jaksch^) berichtet wird und auch in einem meiner Fälle aus den spontanen An- gaben der Patientin zu constatiren war. Eine direkte weitere Bestätigung liefert neuerdings Kunn*), der in 3 Fällen von Tetanie Krämpfe der Augenmuskeln beschreibt und ausdrück- lich hervorhebt, dass ausser Pupillenverengung hohen Grades eine Betheiligung des Ciliarmuskels aus der Thatsache zu erschliessen war, dass die Patienten während der Anfälle alles verschwommen sahen. Ich bin überzeugt, dass diese Ciliarmuskelkrämpfe bei Tetanie von nun an häufiger wer- den gefunden werden und es wird von augenärztlicher Seite besonders darauf geachtet werden müssen, ob in Fällen von Accommodationskrampf nicht etwa latente Symptome einer Tetanie vorliegen, die erst bei genauerer Untersuchung und Anamnesenerhebung zu Tage treten. Die Annahme, dass vielleicht die der Tetanie zu Grunde liegende Allgemeinstörung durch pathologische StofiFwechsel- produkte oder die Krämpfe durch Toxinbildung direct auf die Linsenfasern einwirkten und so Cataracta nuclearis er- zeugen könnten, wird von vornherein dadurch hinfällig, dass nach der Ansicht von S c h i r m e r, H e s s u. a., der ich mich durchaus anschliesse, gerade die äussersten Schichten der Linse zuerst befallen werden müssten. Es tritt aber gerade umgekehrt die Kerntrübung zuerst auf und die Corticalis trübt sich erst später unvollkommen oder gar nicht. 1) Aug-eiikvankheitcn und Allgemeinleideii. Wicsbnden 1893. S. 647. 2) 1. c. 3) s. F r a n k 1. - H 0 e Ii wart. 1. c. 4) Beiträg-e zur An^'ciilicilknndt' v. Dciitscli man n. Holt XXX. S. 44 n\