Leitfaden der Elektrodiagnostik und Elektrotherapie für Praktiker und Studierende / von Toby Cohn.

Cohn, Toby, 1866-1929.

Date:: 1912

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Credit: Leitfaden der Elektrodiagnostik und Elektrotherapie für Praktiker und Studierende / von Toby Cohn. Source: Wellcome Collection.

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eingeschaltet sind, den Körper trifft fast gar kein Strom; die Galvanometer- nadel zeigt auf 0. Erst wenn man die Kurbel langsam in der Uhrzeigerrichtung herunibewegt, werden nach und nach immer mehr Widerstände in den Neben- schluß eingeschaltet, der Weg für den Strom, wie oben ausgeluhrt, im Haupt- schluß relativ immer bequemer, und es tritt eine ganz allmähliche Steigerung der Stromstärke im Körper ein: die Spitze der Galvanometernadel bewegt sich langsam vom Nullpunkt fort. — Die modernen Batterie-Apparate mit Leclanche-Elementen haben übrigens gewöhnlich der Stromersparnis wegen den Rheostaten im Hauptschluß. Auf ihn soll deshalb ira folgenden stets rekurriert werden. Eine zweckmäßige Kombination von Haupt- und Neben- schhißrheostat stellen die sogen. Span nungswäh 1 er oder Voltregulatoren dar, wie sie für Anschlußapparate Verwendung finden (vgl. Kapitel 9). Für Batterie-Apparate eignen sie sich des stärkeren Stromverbrauchs wegen nicht. Wie benutzt man demnach den Rheostaten? Wenn man z. B. diejenige Stromstärke feststellen will, bei der eine Muskel-Minimal- zuckung eintritt, so verfahre man in folgender Weise: Mau setze die mit warmem AVasser durchtränkten Elektroden über den Muskel auf (Näheres über die Anordnung der Elektroden später), schalte eine beliebige Anzahl von Elementen ein (10, 20 usw.), während die Rheostaten-Kurbel auf 0 zeigt; dann bewege man langsam die Kurbel des Rheostaten an den Kontakten entlang bis zu dem Moment, in dem man bei einer Stromschließung oder -ölfnung (s. weiter unten) eine deutliche Zuckung des Muskels wahrnimmt: jetzt blicke man, währeml der Strom geschlossen bleibt, nach der Galvanometernadel und lese die Stromstärke an der Skala in Milli-Amperes ab. Oder wenn man z. ß. eine Kopfgalvanisation zu therapeutischen Zwecken mit einer bestimmten, geringen Stromstärke — etwa 1 MA — vornehmen will, so setze man wiederum die durchfeuchteten Elektroden (in später näher zu besprechender AVeise) am Kopfe des Patienten auf, schalte eine beliebige Anzahl von Elementen ein und drehe nun langsam, indem man die Galvanometernadel dauernd beobachtet, so lauge die Rheostatenkurbel vom Nullpunkt aus an den Kontakten ent- lang, bis die Nadel 1 AIA anzeigt*). Noch ein Nebenapparat, der von AVichtigkcit für die Anwendung des galvanischen Stromes ist, muß kurz erwähnt werden: der in Fig. 5 (S. 5) mit AV bezeichnete Stromwender. Er dient dazu, die Strom- richtung im Schließungsbogen leicht ändern zu können, ohne die Elektroden zu verrücken, was z. B. für Entersuchungszwecke fast unerläßlich ist. AVenn der Hebel dieses AVenders auf dom Kontakt N — Normalstellung — steht, so zeigt das, daß der Strom in der ursprünglichen Richtung, nämlich von der Polklemme zur — Pol- klemme geht; wird der Hebel aber auf W — AVendestellung — bewegt, so ist die -j- Polklemme zur Kathode, die — Klemme zur Anode geworden, und die Stromrichtung geht von der letzteren zur *) Es ist infolgedessen nicht von so großer Bedeutung für die Regulierung der Stromstärke, wie viele Klemente eingeschaltet .sind: die Regulierung ge- schieht am Rheostaten, nicht am Elementenzähler. Natürlich kann aber die Abstufung feiner sein, wenn man (z. B. zur Erzielung schwacher Ströme) eine ge- ringe Anzahl Elemente eingeschaltet hat und so den ganzen Rheostaten zur Ab- stufung ausnutzen kann. S. im übrigen S. 56, Fußnote. Der Strom- wender.