Die Lehre von der Tabes dorsualis : kritisch und experimentell erläutert / von E. Cyon.

  • Cyon, Elie de, 1843-1912.
Date:
1867
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Credit: Die Lehre von der Tabes dorsualis : kritisch und experimentell erläutert / von E. Cyon. Source: Wellcome Collection.

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    widmet worden wäre. So sind z. B. bei weitem nicht alle Ergeb- nisse der jüngsten neurophysiologischen Forschungen von den Aerzten in der Nervenpathologie benutzt worden. Dabei giebt es wenige Abschnitte in der Physiologie, deren Fortschritte sich so leicht für die Pathologie verwerthen Hessen, wie eben die Physiologie des Nervensystems. Die Nervenpathologie könnte wieder ihrerseits nicht unbedeutend zur Entwickelung der Nervenphysiologie beitragen. Während der Experimental- physiologe zur Erforschung der normalen Funktion eines Organs erst variirte Bedingungen schaffen muss, unter welche dasselbe zu stellen ist, sind dem Pathologen durch die Krankheit selbst die verschiedenartigsten Veränderungen schon gegeben. Er hat also nur die Natur dieser Veränderungen und ihren Einfluss auf die Funktion des erkrankten Organs zu erforschen, um Rückschlüsse auf die normalen Functionen machen zu können. Während der Physiologe oft wegen der Gefährlichkeit und der Complicirtheit des zu machenden Eingriffs von demselben ab- stehen oder wegen der Natur des zum Experiment gebrauch- ten Thieres auf eine Auskunft über die subjectiven Erschei- nungen in Folge des Eingriffs Verzicht leisten muss, hat der Pathologe schon in der Krankheit einen mit Erhaltung des Le- bens gemachten Eingriff, in dem Kranken das intelligenteste Experimentalthier, welches ihn in den meisten Fällen über die geringsten subjectiven Symptome berichten kann. Die geringen Kenntnisse der Nervenphysiologie, welche die meisten Aerzte besitzen, haben verhindert, dass der fördernde Einfluss, welchen die Neuropathologie auf die Neurophysiologie ausüben konnte, sich geltend machte. Da die meisten Aerzte die strengwissen- schaftlichen Forschungsmethoden der Nervenphysiologie nicht kennen, so kommt es, dass sie am Krankenbette von Nerven- leidenden sich keines strengen Untersuchungs- und Beobach- tungsverfahrens bedienen. Während die Harnuntersuchungen, Auscultation und Percussion schon zum Eigenthum der meisten Aerzte geworden ist, ist die Zahl derjenigen^ die im Stande wären, auf Grund electrischer Untersuchungen die Diagnose einer Nervenkrankheit zu machen, noch äusserst beschränkt. Ja, die wenigsten haben sogar kaum eine Ahnung von der richtigen Bedeutung einer solchen Untersuchung. Drei Wege sind es, deren gleichzeitige Benutzung noth-