Der Scorbut in geschichtlichliterarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung.

Krebel, Rudolf.

Date:: 1866

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Credit: Der Scorbut in geschichtlichliterarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung. Source: Wellcome Collection.

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frei zu sein schien, über keine Brustbeschwerden klaffte und sich nur matt fühlte. In solchen Fällen kehrte nach 1— *2 Taffen das Fieber wieder und steigerte sich unter der Zunahme der Brust- schmerzen und Beklemmung bis zum Typhus, oder wurde durch einen Anfall abgeschnitten. Der Anfall nun, der in vielen Fällen, wie bereits erwähnt, nach wenigen Stunden eintrat, besonders wenn die Krankheit vernach- lässigt worden war, charakterisirt sich durch folgende Erscheinun- gen. Der Athem ward schnell, keuchend und kühl; es trat Schmerz unter dem Brustbein ein, oder doch das Gefühl: als wäre die Brust durch eine aufliegeftde Last beschwert. Die Tempe- ratur der Haut und Zunge sank bedeutend; dazu gesellte sich Angst und es brach über die kühle Hautoberfläche, vorzüglich am Kopf und Oberleib ein klebriger Schweiss aus, der sich bald zu grossen Tropfen formte. (Allein nicht in allen Fällen trat Schweiss ein.) Bei der Untersuchung der Brust, wo sich das Leiden con- centrirt hatte, fand man den Brustkasten ausgedehnt in allen Ge- genden hellklingend, ausser in der des Herzens, wo er einen mat- ten Ton bei der Percussion gab. Eine Aenderung erleidet dieses, sobald die Pleura etc. mitleidet. Das Atlunen war seufzend ober- flächlich unregelmässig und selten von Husten begleitet. Obgleich die Herzschläge fühlbar waren, so geschah dieses doch deutlicher durch das Stethoskop, als durch die Fingerspitzen. Der Puls war klein, leer, unregelmässig, sehr frequent und flatternd. Der weiche nicht aufgetriebene Unterleib war zwar unschmerzhaft, allein jeder Druck auf die Lebergegend und die Herzgrube sehr unangenehm, oder auch unerträglich. Die Kranken lagen dabei auf dem Rük- ken, oder auf der linken Seite und vermieden jede Bewegung, weil durch dieselbe die Angst und Beklemmung gesteigert wurde und nur wenn der Tod nahe, oder wenn die Symptome immer mehr Zunahmen, warfen sie Beine und Arme hin und her und veränderten fortwährend ihre Lage. Im Anfänge konnten die Kranken wohl stehen oder gehen, aber jede Anstrengung sich auf- recht zu erhalten, erzeugte Schwindel, selbst Ohnmächten, so dass sie sich schnell wieder hinlegen mussten, Avodurch sie sogleich zur Besinnung zurückkehrten. Wenn sie nur ruhig liegen blieben, so dauerte das Bewusstsein bis zu Ende fort, wo sie dann im halb-