Der Scorbut in geschichtlichliterarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung.

Krebel, Rudolf.

Date:: 1866

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Credit: Der Scorbut in geschichtlichliterarischer, pathologischer, prophylactischer und therapeutischer Beziehung. Source: Wellcome Collection.

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wachen Zustande zu deliriren begannen. Die Stimme war schwach, zitternd, zuweilen jedoch auch klangvoll, nur schien das Sprechen beschwerlich zu fallen. Das Verlangen nach kaltem Getränk bei Appetitlosigkeit dauerte fort, nur in der Stuhl- und Harnentlee- rung trat keine Veränderung ein. Ein Aderlass hob meist die marternde Angst, die Beklemmung und den Druck auf der Brust, auch hob sich die Hauttemperatur und der Puls, allein nach we- nigen Stunden kehrten die früheren Erscheinungen in noch höhe- rem Grade zurück. Die Temperatur der Haut und der Zunge sank dann so tief, Avie in den höheren Graden der Cholera; der Puls-und Herzschlag Avard kaum noch wahrnehmbar; das Gesicht und die Augen sanken ein, die Lippen wurden blau, die Zunge Aveiss und kalt, die Stimme dumpf und hohl, das Athmen unce- mein erschwert, seufzend und Kopf und Oberkörper trieften von Schiveiss. Meist traten die Verschlimmerungen 2feo-en Abend ein währten die Nacht durch und tödteten am zweiten oder dritten Tage, während der Kranke in der letzten Zeit leichenartig auf dem Rücken, oder nach der linken Seite mit gegen die Brust ge- drückten Händen liegend, über Nichts mehr klagte. Erfolgte eine Remission der Zufälle gegen Morgen, so hoben sich Plauttempe- ratur und Puls und der Kranke verfiel in natürlichen Schlaf. Nur Avenn die Zunge und die Haut anhaltend ihre natürliche Tempe- ratur behielten, reichlicher natürlicher Schweiss eintrat, der Puls sich füllte und die AthmungsbescliAverden abnah men,' durfte man auf eine wirkliche Besserung hoffen. In mehreren Fällen wechsel- ten aber die Zustände und die Beklemmung Tage lang ab, und wenn keine passende Behandlung eingeleitet worden war, dehnte sich dies eine Woche lang aus. Darauf entwickelten sich ödema- töse Anschwellungen der Extremitäten, das Gesicht und der übrige Körper nahmen eine gelbbraune Färbung an und der Kranke starb unter zunehmenden AthmungsbescliAverden, wie bei der Brustwas- sersucht, oder Pericarditis serosa. In mehreren Fällen im Cron- städter Seehospitale verstrichen selbst 3—4 Wochen, ehe der Tod erfolgte. Die anatomisch-pathalogischen Veränderungen, welche die mir vorliegenden Sectionsbefunde, so wie die Erfahrungen von Seidlitz geliefert haben, lassen sich in Folgendes zusammenfassen. Der ierzbcutel wurde nach der Quantität des darin enthaltenen Exsu-