Pneumonomykosis aspergillina : anatomische und experimentelle Untersuchungen / von Fr. Saxer.

Date:
1900
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Credit: Pneumonomykosis aspergillina : anatomische und experimentelle Untersuchungen / von Fr. Saxer. Source: Wellcome Collection.

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    begriffen, von ganzen Wolken von Sporen umgeben sind und mit diesen zusammen dichte, das Bronchiallumen mehr weniger füllende, dicke Pfropfe bilden. (Es ist zweifellos, dass diese Anordnung nicht mehr die ursprüngliche ist, da naturgemäss bei dem Feuchtwerden durch das Ein- dringen der Fixirimgsflüssigkeit die ursprünglich gesondert sich erheben- den Fruchtträger sich zusammenlegen.) Von dem Bronchus als Centrum strahlen nun nach allen Seiten Schimmelfäden in das umgebende Lungenparenchym aus. Dieselben können vereinzelt und in verschiedener Richtung verlaufen, die Wand des Bronchus umspinnen oder sie durchkreuzen. Die Hauptmasse der- selben stellt eine Art Stern dar, aus dicht gedrängten, radiär gerichteten Fäden bestehend, die sich gegen die Peripherie hin baumfürmig ver- zweigen. Dies tritt schon bei ganz schwacher Vergrösserung (s. Fig. I, II, III) hervor, besonders da sich diese peripheren Mvcelien prachtvoll mit Hämatoxylin gefärbt haben, sodass sie fast blauschwarz erscheinen. An einzelnen Stellen liegen die Fäden so dicht aneinander, dass man auch an den feinsten Schnitten und mit starken Vergrößerungen nicht den geringsten Zwischenraum zwischen ihnen nachweisen kann. Diese Stellen zeigen dann häufig bei der Färbung ein sehr eigenthümliches Verhalten, indem intensiv gefärbte Stellen mit ungefärbten abwechseln. Hierdurch entsteht eine bogenförmig verlaufende, feine, quer zur Längs- richtung der Fäden gestellte Streifung, die man vielleicht mit der Achat- streifung vergleichen könnte. Es ist selbstverständlich, dass bei dieser üppigen Vegetation an den einzelnen Schnitten ungemein variirende Bilder entstehen, je nach der Richtung des AVachsthums, nach der Dichtigkeit, Färbbarkeit u. s. w. Sehr charakteristisch für diese radiär aus wach sen- den Fäden ist immer, dass sie in dem Gewebe genau so wachsen, als sei ein Wachsthums wider st and überhaupt nicht vorhanden, als wüchsen sie gewissermaassen frei in der Luft. So durchsetzen sie die Wand grösserer nekrotischer Arterien, die bei der Färbung der elastischen Fasern noch einen so gut wie normalen Reichthum an solchen erkennen lassen, genau so gleichmässig und ohne Aenderung der Richtung, wie sie das Lumen der Alveolen, Gefässe, Bronchen durchsetzen. Der von Schütz (62) einmal gebrauchte Aus- druck „rücksichtslos für dieses Wachsthum passt in der That sehr gut. In allen Herden bleibt die Grenze des centralen Mycelsterns von der oben erwähnten Demarkationslinie weit entfernt, sodass also zwischen den Enden der Fäden und der letzteren immer noch eine ziemlich breite Zone von nekrotischem Gewebe bleibt, das entweder gar keinen Schimmel oder nur vereinzelte Fäden enthält. Dagegen kommen in manchen Schuittreihen kleinere sternförmige Mycelrasen vor, die unabhängig von der Hauptschimmel- masse sind und ziemlich nahe an gut erhaltenes Parenchym hinanreichen.