Die Veränderung der rothen Blutscheiben bei Malaria-Kranken / von E. Marchiafava und A. Celli.

Marchiafava, Ettore, 1847-1916.

Date:: [1883]

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Credit: Die Veränderung der rothen Blutscheiben bei Malaria-Kranken / von E. Marchiafava und A. Celli. Source: Wellcome Collection.

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befindlichen Massen beobachtet man Vacuolen von runder oder unregelmässiger Form ohne Spur von Färbung. Entfernt man aus den rothen Blutscheiben das Hämoglobin, indem man dem aus der kleinen Wunde austretenden Blutstropfen einen Tropfen destillirten Wassers beisetzt, fertigt nachher das Trocken¬ präparat an und färbt es in der oben angegebenen Weise, so erscheinen zwischen den normalen rothen Blutscheiben, deren Contouren nur mit Mühe sichtbar sind, andere, welche die erwähnten intensiv blau gefärbten, sich scharf absetzenden Körperchen enthalten. Färbt man das Blut mit Eosin, so nehmen die Körperchen eine blass-rothe Farbe an, mit Vesuvin werden sie braunroth; mit Tropaeolin färben sie sich gar nicht und treten in den rothen Blut¬ scheiben als farblose Einlagerungen zur Erscheinung. In gleicher Weise als farblose Flecken erkennt man dieselben bei der Unter“ suehung des frischen Blutes ohne irgend welchen Zusatz; indessen nur die grösseren Formen. Diese Flecken enthalten meist Pigmentkörner, sie vergrössern sich allmählich, bis schliesslich das ganze rothe Blutkörperchen aus einer farblosen Substanz besteht, die eine grosse Zahl von Pigmentkörnern in sich schlfesst. Diese ungefärbten rothen Blutscheiben bewahren gewöhnlich die Elasticität der normalen, bewegen sich ebenso wie diese, indem sie ihre Form verändern, um im Ruhezustände die runde Form wieder anzunehmen. Werden die frischen Blut-Präparate mit Wasser, Alcohol oder concentrirter Essigsäure behandelt, so erkennt man diese veränderten rothen Blutscheiben lediglich durch das Pigment, das in den genannten Reagentien unverändert bleibt. In kaustischer Kalilösung löst sich das Pigment allmählich nach 10—15 Minuten. Es ist uns noch nicht gelungen, durch Behandlung mit Kalium- eisencyanür und Salzsäure die Eisenreaction an den Präparaten zu erhalten. Welches ist nun die Bedeutung dieser Körper, welche im Innern der rothen Blutscheiben gesehen werden? Bedeuten sie eine regressive Metamorphose der rothen Blutkörperchen, oder stellen sie etwa fremde Elemente dar, die in dieselben eingedrungen sind? Wir neigen gegenwärtig zu der letzten Interpretation und vermuthen, dass es sich um parasitäre Elemente handle, welche in das Blut gelangt, im Innern der rothen Blut-Körperchen die weiteren Veränderungen der letzteren, vor allen Dingen die Umwandlung der färbenden Substanz in schwarzes Pigment verursachen. Für diese Vermuthung können wir allerdings sichere Beweise nicht beibringen, aber zu Grünsten derselben sprechen mehrere Thatsachen, nämlich das gleichmässige Aussehen der Körperchen in ihren initialen Formen, die distincte Färbung, die dieselben mit einigen.Anilinfarben, besonders mit Methylenblau annehmen. Aber welches ist die Beziehung zwischen diesen kleinen, runden, micrococcenähnlichen Formen und den grösseren, variabel geformten, gewöhnlich Pigmentkörner enthaltenden Einlagerungen? Wenn es sich in der That um parasitäre Bildungen handelte, so könnten jene möglicherweise das Resultat der Verschmelzung