Atlas und Lehrbuch der Hygiene : mit besonderer Berücksichtigung der Städte-Hygiene / herausgegeben von W. Prausnitz.

Date:
1909
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Credit: Atlas und Lehrbuch der Hygiene : mit besonderer Berücksichtigung der Städte-Hygiene / herausgegeben von W. Prausnitz. Source: Wellcome Collection.

    37/742 (page 25)
    Kieserling’s Basaltzementsteinpflaster. Ersterem Umstand sucht Robert Kieserling (Altona) bei seinem Basaltzement- steinpflaster durch sorgfältige Verarbeitung besonderen Materiales unter Anordnung spezieller Temperaturfugen in passenden Abständen entgegenzuwirken; im übrigen wird dasselbe in zwei teilweise ineinandergreifenden, zusammen etwa 20 cm starken Schichten auf festem Untergrund wie gewöhnlicher Beton aufgebracht. Nach den bisherigen Beobachtungen erzeugt Kieserling’s Pflaster infolge seiner Widerstands- fähigkeit gegen Abnützung äusserst wenig Staub und Schmutz, den Verkehrslärm wie Asphalt nur in sehr geringem Grad, es bietet den Zugtieren wegen der Rauhheit seiner Oberfläche bei mindestens gleicher Anwendbarkeit (bis etwa 3 Prozent Steigung) grösseren Halt als die übrigen geräuschlosen Pflasterungen, ist undurchlässig, sehr leicht zu reinigen und zudem in Bezug auf die Herstellung die billigste Pflasterart. Abb. 16. Asphaltstrasse mit Promenade- und Reitweg. (München — innere Prinzregentenstrasse.) Doch liegen hinsichtlich des Unterhaltes und der Dauerhaftigkeit insbesondere in stark belasteten Verkehrsstrassen noch keine genügenden Erfahrungen vor, sodass ein ab- schliessendes Urteil über diese Pflasterungsart noch nicht gefällt werden kann. — Bezüglich der übrigen Strassenflächen gelten zwar im allgemeinen ebenfalls die aufgestellten Bedingungen (siehe S. 19), sie sind hier jedoch leichter resp. in vollendeterer Weise erfüllbar: Die Gehbahnen sind zum Schutze des Fussgängerverkehrs etwa 10 bis 12 cm über die benachbarten Flächen zu überhöhen, am zweckmässigsten durch sogenannte Bordschwellen oder Randsteine. Ihre Befestigung geschieht bei einfachster Ausführung ähnlich dem Makadam durch eine Schichte Kies oder Basaltgrus. Derartige Flächen sind jedoch selbst bei der auch hier vorgenommenen Teerung nur für Parks, Anlagen etc. geeignet. Für städtische Strassen ist es notwendig, die Gehbahnflächen ähnlich den besprochenen Fahrbahnpflasterungen zu befestigen durch Belegen mit kleinen Pflastersteinen (Mosaik), künstlichen Steinen (z. B. Klinkerplatten, Abb. 14 und 15), Holzstöckeln, Gussasphalt oder Beton (Abb. 15), wobei überall eine tragfähige, undurchlässige Unterlage, am besten daher eine etwa 10 cm starke Betonunterbettung gegeben werden soll. Uebrige Verkehrs- fläclien