Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer.

  • Kramer, Wilhelm, 1801-1875.
Date:
1856
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Credit: Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer. Source: Wellcome Collection.

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    keine tiefer gehenden Einwirkungen, sie sind für sich allein nicht hinreichend, um Verdickung der Trommelhöhlenhaut, chronische Verschleimung oder Eiterung in der Trommelhöhle, feste Exsudate und alle die vielen Reste längst abgelaufener Entzündungs- prozesse zu beseitigen.“1 „Der Dunst von wenigen Tropfen Essigäther, rein für sich, oder bei grösserer Reizbarkeit des Oh- res mit Wasserdampf vermischt, wird in vielen Fällen von chronischer Trommelhöhlenentzündung ganz gut vertragen. Wo aber bei Ohrenleiden ein ayskrasischer Zustand zum Grunde liegt (skrophu- löse Entzündung der Trommelhöhle, langwierige Eiterungen und Zerstörungen des Trommelfelles, Caries des Felsenbeins, plastische Exsudate in der Trommelhöhle); da leistet Aether Nichts, wohl aber wirkt Jod in Dunstgestalt vortheilhaft. Am besten Jodtinktur zu gtt.ij—vj in §iij Wasser, bei gelinder Wärme verdunstet, und die Dämpfe wie gewönlich mittelst einer Kompressionspumpe durch die Ohren- sonde in die Trommelhöhle getrieben. Dies macht ein schwaches vorübergehendes Brennen in derselben nebst etwas vermehrter Absonderung. Bald aber folgt Abnahme dieser Absonderung. Mitunter wird die Wirkung der Joddämpfe durch Zusatz einiger Tro- pfen Essigäther sehr unterstützt: die Heilung skro- phulöser Trommelhöhlenentzündung schreitet dabei rasch vorwärts.“ v. Tscharner behandelt hier die „akuten und chronischen Trommelhöhlenentzündungen“, ohne sie diagnostisch näher zu bestimmen, als allgemein be- kannte Krankheitszustände, was bei der geringen Ausdehnung ohrenärztlicher Kenntnissse zu gegensei- tiger Verständigung durchaus nicht genügt. Wenn man, wie billig und nothwendig ist, das Wort „akut“ nicht etwa auf die kurze Dauer, sondern auf die Heftigkeit entzündlicher Krankheitserscheinungen bezieht, so muss ich gestehen, dass ich in langjäh- riger Praxis unter mehr als 6000 Ohrenkranken nie- mals eine Trommelhöhlenentzündung beobachtet