Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer.

  • Kramer, Wilhelm, 1801-1875.
Date:
1856
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Credit: Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer. Source: Wellcome Collection.

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    beitete er als Tagelöhner in einer Dampfbrennerei, wo er eines Tages bei der Explosion eines Dampf- kessels mit grosser Gewalt gegen die Decke des Gebäudes geschleudert wurde. Er blieb eine Zeit- lang bewusstlos; 3 Tage danach lief eine grosse Menge Blut aus Ohren, Mund und Nase, wobei er plötzlich zu hören anfing. „Am Tage darauf sprach er deutlich das Wort: o Baze! und konnte von die- sem Augenblicke an nicht nur hören, sondern auch sprechen“, — eine summarische Erklärung, welche über die Heilung der Taubstummheit dieses Men- schen gar Nichts entscheidet. Rousselle (in Presse medicale 1851. No. 14.) sah einen Mann, welcher vor langen Jahren durch eine Kanonade das Gehör plötzlich und bald darauf durch Typhus auch die Sprache verloren hatte. 18 Jahre später bekam er in einer ßlaltern-Epidemie zusammenfliessende Blattern auf dem behaarten Theile des Kopfes mit Entblössung desselben durch pro- fuse Eiterung, welcher sich auch Eiterablluss aus der Nase hinzugesellte. Nachdem die Blattern ab- geheilt waren, war auch Taubheit und Stummsein verschwunden, woraus Rousselle schliesst, dass gegen Beides eine künstliche Eiterung auf dem Scheitel nützlich sein würde. Untersucht sind übrigens beide Ohren zu keiner Zeit, so dass man sich gar keine wissenschaftliche Vorstellung von der Begründung dieser Taubheit und deren Heilung, und eben so wenig eine Nutz- anwendung von dieser angeblichen Heilung auf analoge Fälle machen kann. Bla nch et, Chirurg am Pariser Taubstummen- institut, hat seit 1848 Heilversuche an taubstummen Personen angestellt, und deren Prüfung durch eine Kommission der Academie de Medecine (s. Bulletin de iAcademie etc. 1853. 20. avril) nachgesucht. Die Mitglieder dieser Kommission (Boui 1 laud, Gue- neau deMussy, Begin, Bai 11 arger und Piorry) haben zwar zunächst an 4 taubstummen Zöglingen des Taubstummen-Instituts die ihnen noch geblie-