Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer.

  • Kramer, Wilhelm, 1801-1875.
Date:
1856
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Ohrenheilkunde in den Jahren 1851-1855 : ein Nachtrag zu der Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten / von Wilhelm Kramer. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    38/144 (page 32)
    nielhöhle unentbehrliche und vollkommen ausrei- chende Katheterisation der Ohrtrompete erklären muss. W.’s „Ohrenentzündung mit Augenkrankheit ver- bunden“ (p. 273) ist eine durchaus problematische Krankheitsform, nicht nur deshalb, weil „Ohrenentzün- dung“ eine viel zu generelle Bezeichnung ist, son- dern weil W. selbst gesteht, sie niemals beobachtet zu haben und nicht zu wissen, ob die Schwerhörig- keit, welche bei Skrophulösen oft mit Augenentzün- dung zusammenfällt, Folge einer Metastase der Letz- tem auf das Ohr sei, oder direkt durch Skrophel- krankheit erzeugt werde. Hiernach entbehrt diese angebliche Krankheitsform vorläufig noch aller Rea- lität, so dass es sehr überflüssig sein würde, mit demVerf. über die von ihm ausgesprochene Unheil- barkeit einer „Verdickung des Trommelfells“ zu rechten, die er selbst niemals beobachtet, also auch noch weniger behandelt hat. Das sehr tadelnswerthe Haschen nach sogenann- ten spezifischen Krankheitszuständen führt W. end- lich noch (p. 277) zur Aufstellung einer „exanthe- matischen Entzündung des Trommelfells“ als einer eigenen, indess nicht näher karakterisirten und um so weniger zu karakterisirenden Form, weil er selbst gesteht, die Eigenthümlichkeit der Entzündung nicht zu kennen, welche bei den Exanthemen (Masern, Scharlach und Pocken) dem Ohrenflusse vorangeht. Wilde „glaubt“ wiederum nur, dass diese Entzün- dung entweder (!) in der Schleimhaut des mittlern Ohres beginnt, oder sich vom Schlunde durch die Eustachische Trompete zum Trommelfelle verbreitet; so dass auch dieser sogenannten exanthematischen Trommelfellentzündung nicht weniger als Alles fehlt, um ihr Vorhandensein ausser Zweifel zu setzen, nämlich ihr Ausgangspunkt, ihre Entwickelung, ka- rakteristisehen Kennzeichen und angemessensten Heil- mittel. Ueher den Sitz der „Taubheit in Nervenfiebern“ ist W- mit sich selbst nicht einig, was bei seiner