Beiträge zur mikroskopischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Rochen und Haie / von Franz Leydig.

  • Leydig, Franz, 1821-1908.
Date:
1852
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Credit: Beiträge zur mikroskopischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Rochen und Haie / von Franz Leydig. Source: Wellcome Collection.

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    zwischen ihm und einem Kiefermuskel (M. Masseter). Die Kopfhaut vorn Hammerhai ist fast ganz durchlöchert von den Ausmündungen der Schleimkanäle, sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Seite; man unterscheidet sehr feine, mittel- und ganz grosse Löcher. Letztere, deren Zahl sich ungefähr auf 40 beläuft, finden sich am Rande des Ko- pfes hinter den Augen, die mittelgrossen hallen gleichfalls bestimmte Regionen besetzt, so formiren sie auf der Oberseite des Kopfes zwei bandartige Streifen, die parallel in dem hammerartigen Fortsatz laufen $ auf der Unterseite bilden sie um die Oberlippe einen Halbbogen, von dem nach rechts und links andere bogenförmige Gruppen abgehen, um einen in der Mitte gelegenen grossen Trupp von Oeffnungen einzuschlies- sen. Die ganz feinen Löchelchen finden zwischen den von den mittel- grossen noch frei gelassenen Plätzen ihre Stelle. Die Zahl der Schleimröhren ist beim Hammerhai so gross, dass die Ampullen nicht mehr locker in Gallerte gebettet sind, vielmehr sind Ampullen und Kanäle dicht aneinander gedrängt und ein starkes, weisses Rindegewebe ist als Stütze für beide vorhanden. Der Meerengel hingegen hat nur eine mässige Anzahl von Schleim- röhren. Es liegen auch nicht die Ampullen in gemeinsamen Kapseln, sondern zwischen festem Rindegewebe, das allerdings für jede einzelne Ampulle eine begrenzte Höhle frei lässt. Um den Ort näher zu bezeich- nen, wo die Ampullen gelagert sind, so ist es die Mitte der Schnauze und die Gegend hinter jeder Nasengrube. Die Kanäle münden meist am hinteren Kopfrande aus und wenn ich recht gesehen habe, so mangeln auf der unteren Seite der Kopfscheibe die Ausmündungsöffnungen, ein Yerhältniss, das sich erklären Hesse aus dem Nichtvorhandensein einer vorspringenden Schnauze. Denn, genau genommen, ist nur diese der Hauptsitz der Ampullen und Kanäle und die Entwickelung der Schnauze hält desshalb gleichen Schritt mit der Entwickelung der Schleimkanäle. Wie Acanthias und Hexanchus in Rezug auf Gestalt der Ampulle und die Zahl der Kanäle Resonderheiten darbieten, so ist es auch in Hinsicht der Lagerung ihrer Ampullen. Diese stehen nämlich nicht gehäuft beisammen oder wären gar in einer eigenen Kapsel zusammen eingeschlossen, sondern sie sind unter die Haut der ganzen Schnauzen- fläche hingebreitet. Rei Hexanchus mag dieses für die obere und untere Seite der Schnauze in gleicher Weise gelten, bei einem Dornhai aber — Spinax niger — sehe ich, dass die Kanäle auf der Rückenfläche der Schnauze zwei breite, sich nach hinten verschmälernde Streifen mit ihren Oeffnungen einhalten. Retrachtet man sich den Hexanchus in frag- licher Reziehung näher, so sieht man, dass jede Ampulle für sich in einer