Nephritis und Albuminurie : pathologisch-anatomische Untersuchung / von Hugo Ribbert.

Date:
1881
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Credit: Nephritis und Albuminurie : pathologisch-anatomische Untersuchung / von Hugo Ribbert. Source: Wellcome Collection.

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    arterie, nach Durehschneidung der vasomotorischen Nierennerven. Und andererseits bringt eine wirkliche Blutdruckerliöhung keine Eiweisstranssudation mit sich, so z. B. die Unterbindung der Aorta unterhalb der Nieren, die Exstirpation einer Niere. Diese Theorie herrschte noch, als Runeberg mit seinen Filtrationsversuchen an tkierischen Membranen hervortrat und festgestellt zu haben glaubte, dass bei geringerem Filtrationsdruck der Procentgehalt des Transsudates an Eiweiss grösser ist als bei hohem und dass die Menge des transsudirenden Eiweisses wächst, wenn dem Filtrat der Abfluss gesperrt * ist, die Filtrations- fliissigkeit also unter geringerem Drucke steht, als das Filtrat. Aber man darf doch wohl gegen die einfache Uebertragung der an todten Membranen angestellten Versuche auf die lebende Ge- fässwandung des Glomerulus Bedenken tragen. Und der Beweis, dass solche geforderte Verhältnisse bei den Albuminerien stets vorhanden seien, ist nicht zu erbringen. Auch ist von anderer Seite hervorgehoben worden, dass Runeberg seine Versuche falsch gedeutet habe, denn es ergebe sich aus seinen Tabellen, dass zwar der Procentgehalt des Filtrates an Eiweiss bei geringerem Druck grösser sei, dass aber die absolute Menge bei höherem Druck anwachse. Es beruhe der Irrthum darauf, dass bei höherem Druck mehr Wasser filtrire als bei niederem. Als so weder die Erhöhung noch die Erniedrigung des intra- capillären Druckes zur genügenden Erklärung der Albuminurie ver- wandt werden konnte, glaubte Litten, das gemeinsame Moment aller zurEiweisstranssudation führenden Verhältnisse in der Verlang- samung des Blutstromes gefunden zu haben. Es lässt sich in der That leidlich gut theoretisch demonstriren, dass eine Verlangsamung der Circulation wirklich statt hat oder haben kann, allein der grundlegende Beweis, dass Albuminurie auch wirklich durch Ab- nahme der Blutstromgeschwindigkeit allein erklärt werden könne, wurde nicht erbracht. Und Litten schränkte schon gleich die Gültigkeit seiner Annahme ein dadurch, dass er bei hochgradig degenerirten Nieren die anatomischen Läsionen verantwortlich machte. Wie schon hervorgehoben, wurde aus letzteren zeitweise und von einzelnen Forschern die Albuminurie überhaupt abgeleitet, aber man hatte dann vorwiegend die Degeneration des Harnkanälchen- epithels im Auge und liess die Eiweisstranssiulation durch diese erfolgen. Diese ganze Vorstellung musste aber fallen, als einmal