Beitrag zur Histologie und Aetiologie des Carcinoms / von Giuseppe Pianese ; aus dem italienischen übersetzt von R. Teuscher.

  • Pianese, Giuseppe, 1864-1933.
Date:
1896
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Credit: Beitrag zur Histologie und Aetiologie des Carcinoms / von Giuseppe Pianese ; aus dem italienischen übersetzt von R. Teuscher. Source: Wellcome Collection.

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    nügt, um in ihnen jene Bewegung und jene Zelleneigenschaften hervor- zurufen, welche die Wärme in dem Keimfleck des Vogeleis hervorbringt, welches unthätig geblieben war, seit es die Kloake verlassen hatte. Denn wenn wir ein wenig darüber nachdenken, wie kompliziert die Bildung der Gewebe sein kann, welche zum organischen Bau eines Epi- thelialkrebses beitragen, so können wir nicht umhin, anzunehmen, dafs die Entstehung des Krebses an einer bestimmten Stelle des Organismus herrührt von der Reproduktion von Embryonalzuständen, dargestellt durch die Zellen, welche die dazu nötigen anatomisch-physiologischen Eigenschaften besitzen. Im Jahre 1875, also ein Jahr nach der Publikation Durantes trug Cohnheim (24) auf glänzende Weise die Theorie vor, dafs alle Tumoren als erste Ursache eine Störung in der embryonalen Organisation voraussetzen, „une monstruosite du developpement c el Ul- la ire wie Bard sagt. Denn während des embryonalen Lebens orga- nisiren sich die Gewebe, um sich im erwachsenen Alter zu verschiedenen Zeiten nach einem vorausbestimmten Plane zu entwickeln, der besonderen Gesetzen unterworfen ist. Wenn nun in irgend einer Periode des embryonalen Lebens Einschlüsse, Verirrungen der ursprünglichen Keim- blätter vorkommen, so folgt daraus eine Ausstreuung von Zelleninseln im Innern der Gewebe, welche während des ganzen Lebens des Indivi- diums latent bleiben, oder auch unter dem Antriebe irgend einer Ur- sache sich in einer gegebenen Zeit entwickeln und Tumoren veranlassen können. Es ist wahr, dafs Cohnheim keinen direkten Beweis für diese seine Theorie liefert, aber er führt zu deren Unterstützung eine Reihe von Thatsachen von grofsem Wert an. So z. B. erklärt sich die späte Ent- wickelung der Geschlechtsorgane zur Zeit der Pubertät leicht, wenn man eine genaue Vorausbestimmung, einenibesonderen, ursprünglichen, embryo- nalen Plan für diejenigen Elemente annimmt, welche bestimmt sind, in einer voraus festgesetzten Epoche diese Organe zu bilden, und man begreift leicht das nicht sehr seltene Auftreten von Tumoren bei mehreren Personen derselben Familie, sei die Verwandtschaft von väterlicher oder mütterlicher Seite, wenn man eine Störung in der vorausbestimmten Lagerung der Elemente und in der Veränderung von vollständigen, embryonalen Vorgängen annimmt, eine Störung von dem, was Bernard die leitende Idee der Entwickelung nennt. Durch diese Theorie erklärt es sich, dafs das Grundgewebe gewisser