Volume 2

Innere Sekretion : ihre physiologischen Grundlagen und ihre Bedeutung für die Pathologie / von Artur Biedl.

  • Biedl, Artur, 1869-1933.
Date:
1913
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Credit: Innere Sekretion : ihre physiologischen Grundlagen und ihre Bedeutung für die Pathologie / von Artur Biedl. Source: Wellcome Collection.

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    Borberg (L.-N. c) erzeugt Phosphoröl eine Abschwächung der Chrom- färbung, aber keinen totalen Schwund, während wiederholte Injektionen von Oleum Pulegii zu einem fast vollständigen Verluste der Chromaffinität führen. Nach Vermiet und Dmitrowsky tritt nach wiederholter Zufuhr von Jodkali (intravenös 0 'lg pro dosi) bei Kaninchen eine deutliche Abnahme der Chrombräunung des Nebennierenmarkes ein. Bemerkenswert ist, daß bei den schweren Veränderungen der Nebenniere, welche durch eine Sublimat¬ vergiftung beim Meerschweinchen hervorgerufen werden können [öevidalli und Leoncini (c)], die Marksubstanz fast vollkommen unverändert bleibt. Nach Borberg (L.-N. c) sind etwaige bei der Sublimatvergiftung ein¬ tretende Alterationen der Chromaffinität auf die gleichzeitige Nephritis und Enteritis zu beziehen. Vergiftungen mit Arsen, Blei, Radium, Phe- noh Sekale sind auf die Chromfärbbarkeit des Nebennierenmarkes ohne Einfluß. Am längsten bekannt und am besten studiert sind die Veränderungen der Nebennieren bei experimentellen Infektionen. JRoux und Yersin beschrieben die hochgradige Hyperämie der Meer¬ schweinchennebenniere bei experimenteller Diphtherieinfektion oder Intoxi¬ kation. Charrin und Langlois (c) fanden nach Injektion von Pyocyaneustoxin starke Hyperämie und Volumzunahme der Nebennieren und Pettit (e) konnte degenerative Veränderungen histologisch nachweisen. Schwere Verände¬ rungen der Nebennieren, namentlich Nekrosen und Blutungen, fand Bogo- molez (a) nach Infektion mit Diphtheriebazillen und bei der Intoxikation mit Botulismustoxin, Tscherwenzow nach Infektion mit Pestbazillen, Labzine mit Streptokokken. Die hyperämischen Nebennieren enthalten nach Langlois (i) noch die aktive blutdrucksteigernde Substanz in anscheinend unverminderter Menge, während die nach chronischen Infektionen auf das Dreifache bis Vierfache des normalen Volumens vergrößerten Nebennieren völlig unwirksame Ex¬ trakte liefern. Die Nebennieren von mit Diphtherietoxin vergifteten sowie durch Injektion von anderen Bakteriengiften (Tuberkulose, Typhus) getöteten Kaninchen enthalten nach Lucksch (b, c) keine blutdrucksteigernde und pupillenerweiternde Substanz. Histologisch konnte Lucksch (c) neben einer intensiven Hyperämie Blu¬ tungen, Nekrosen, Infiltration der Rinde, auch Blutungen in das Neben¬ nierenmark und vor allem fast vollkommenen Mangel der Chromierbarkeit der Markzellen nachweisen. Seine Befunde sind von Hannes und neuestens noch von BitcJiie und Bruce (L.-N.) bestätigt worden. Einzelne widersprechende Angaben [Ehrmann, Strubeil(a)] finden durch die Versuche von Tschebok- sarojf (c) eine zufriedenstellende Erklärung. Dieser Autor untersuchte den Ein¬ fluß des Diphtherietoxins auf die Adrenalinsekretion mit Hilfe der Fest¬ stellung des Adrenalingehaltes des Nebennierenvenenblutes und fand in den ersten 10—15 Stunden nach der Intoxikation eine gesteigerte Adrenalin¬ abgabe in das Blut, in den nächsten 24—27 Stunden eine der Norm ent-