Der Zusammenhang gewisser Lungenkrankheiten mit primären Rippenknorpelanomalieen / von Wilhelm Alexander Freund.

  • Freund, W. A. (Wilhelm Alexander), 1833-1918.
Date:
1859
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Credit: Der Zusammenhang gewisser Lungenkrankheiten mit primären Rippenknorpelanomalieen / von Wilhelm Alexander Freund. Source: Wellcome Collection.

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    denn es bestehen noch gegenwärtig die schroffsten Widersprüche un- versöhnt unter den Aerzten, werden mit unerhörtem Eiler stark und oft vertheidigt und bringen das Vertrauen aul' die Entwickelung der ärzt- lichen Wissenschaft an die widersprechendsten Grenzpunkte. Haben nicht die Einen in Hinweisung auf die engen Schranken der menschlichen Erkenntniss und die Unermesslichkeil der Natur alles Vertrauen auf einen in streng naturwissenschafthcher Weise angestrebten Fortschritt der Medizin abgeworfen und sich zu Genossenschaften mit den willkür- Uchsten Devisen hinzugesellt, um dem blinden Sichtreibenlassen doch einen Namen zu geben? Haben sich nicht Andere in der Jetztzeit, welche der spröden Natur so direkt und hart an den Leib geht und ihr Geheimnisse über Geheimnisse entreisst; welche dieselbe vermittelst Linsen, Hebel, Reagentien zum Sprechen zwingt, ja sogar zum Sprechen in streng mathematischen Formeln; welche Todtes und Lebendiges her- anzieht um ihren Zwecken zu dienen; welche die alten Gräber der me- dizinischen Wissenschaft aufreisst und Goldkörner aus Sand waschend auch das Alte gebührend ehrt und benutzt, — haben sich nicht Viele schon triumphirend umgesehen nach der Macht, die den Baum der medizinischen Erkenntniss wohl noch daran hindern könnte in den Him- mel zu wachsen? Man sieht, wohin solche Standpunkte führen müs- sen: Jener zum Verfall jeder Wissenschaftlichkeit und jedes wahren Fortschrittes; dieser zur Oberflächhchkeit durch schädliche. Ueber- schätzung der Macht der Methode und Unterschätzung der Wichtigkeit der unermesslichen Mittelglieder, die zwischen dem erkannten Beginn und Ende jedes organischen Prozesses unerforscht liegen. Oft haben sich in solchen Zeilen der Widersprüche vermittelnde Stimmen erhoben; als solche allein haben sie niemals erheblich genützt. Arbeiten mussten die Männer mit rüstigem Geiste und in Thaten den Weg lehren, der zum wahren Fortschritt führt; nur ihre selbsllhätige Hand vermochte die Zügel der streitenden Richtungen in sich zu vereinen und die zer- sprengten Kräfte zu sammeln, weil sie das Vertrauen aller Parteien be- sassen. Das Muster eines solchen Mannes stellt uns die Geschichte in Herrmann Boerhaave auf; er hat den richtigen Weg jeder wissen-